Full text: Zissel (1976)

Kurzgefasster Lehrgang für Anfänger und 
Fortgeschrittene, Zugezogene und Evakuierte beim 
Kasseler Volksfest vom 1.-5. August 1975 
A Adam Ernst, so war sein Name / war als Original bekannt. / Wird von allen Kasselänern / nur Kubille noch 
genannt. 
3 Und beim Buckelchen beim Dalles / wo er immer gern verkehrt / hat in ihre Schnapsdestille / manchen 
"Fünfer" er verzehrt. 
C Und dem großen Christof oben / unserm lieben Herkules / war *n vertraut die Originale / wie das Kasseler 
Wörtchen Sch. .... 
D Auch die Dibbenfrau, die "Millern'', / mitten auf dem "Keenichsbladz", / zwischen "ähren vählen Dibben'' / 
zählt zu unserm "ahlen Schatz! 
Ephesus und auch Kubille, /war h ein unzertrennlich Paar, / und sie "uzten'' übermütig / selbst die Polizei 
sogar. 
F An der Fulle saß Kubille / mit der Angel trotz Verbot. / Polizei kam, doch am Haken / hing nur n Hering - 
der war tot. 
G Gummibälle, die '"'mäh'' meinen, / "braun gebroden, hibsch in Feed", / das waren "Pährefrikedellen'', / einst 
Thilo Wirths Spezialität. 
H Der Hunnefänger hatte stets / am Seile zwei, drei "Keeder', / die hä geschnabbed unnerwegs, / in Kassel 
kannt ihn jeder. 
Ein "'Idchendilch'"', das ist ein Kerl, / dem fehlt der Mutterwitz. / n '"'Giftschisser und Driewedrost'', / der 
kein Humor besitzt. 
Herr Helmut Kerl, stadtbekannt, / ist Zisselrats-Präside, / und als des Zissels Oberhaupt / "'begrießt hä dann 
de Liede'', 
Löwenburgserenaden, ein voller Kunstgenuß, / es zieht sich der hin, der vom Zisselkrach bedient, / zu die- 
sem schönen Plätzchen, /wie es sich geziehmt. 
M Marstall, ein Stück Kasseler Geschichte, / früher Galgengericht, / heut der Platz schönster Zisselveranstal- 
tungen und Jubel, Trubel, Heiterkeit, / so ändert sich die Zeit. 
N Na, da fällt mä jetzt nix inn / Donnerwetter noch mo / da sag mer eben, na dann Prost, / das muß biem Zissel 
sinn. 
O0 Originale gibs gar manche noch, /so der Napoleon. / Er fand mit seinem Mutterwitz / stets gleich den richt ‘gen 
Ton. 
P Beim Peter ging es stets hoch her, /'"'Zur Drehscheibe", am Datles. / Wenn ’s freitags Geld gegeben hatt ; / 
wurd meist ''versoffen'' alles. 
Q Mit Quatsch mein ich das Quasseln nicht, / ich mein, was einst die Jungen / der "'Vadder'' uns gekauft, wenn 
"mäh/ hibsch unnerwegs gesungen". 
R Radau wer uff dem Messeplatz / un schlofen wär nit möglich, / so steh doch uff un nimm dinn Schatz / und 
rammel schnell zum Zisselplatz. 
S "Suffröschen'' war kein schönes Kind, / rot glänzte seine Nase. / Es soff, was Gott verboten hat, / stets 
"Branndewinn, de Wase'', 
T "Biem Willem'' an der Tränkepforte, /da gab es gut zu essen. / Der Kasseläner kann noch heut / "de Koch- 
worschd nidd vergessen''. 
V "Verbummich"' wird gar mancher "sahn'', /wenn er, weil ‘s so gemütlich, / so ‘n richt ‘gen Affen sich ge- 
gekauft, /wie das beim Zissel üblich. 
W ‘n echter “Windbiedel" der ist / getauft mit "Fullewasser", / hat ’s Herz stets auf dem rechten Fleck, / kein 
Angeber und Prasser. 
Der X-Tag gab auch uns ‘nen Knacks, /der Zissel der ging Pleite. / drum zisseln wir Jahr für Jahr / mit‘ 
um so größrer Freude. 
Das Y, wißt ihr das schon, / hat auch der "Fullefisch'. / Guckt euch nur seine Gräten an, / "wann häkimmt 
off den Disch"'. 
Der Zisselhering g ‘hört nun mal /zu unserm schönen Feste. / Er sorgte stets für den richt ‘gen Brand / 
und "schmecket uns'' aufs Beste, 
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