Hause vorüber aufwärts bis dahin, wo wir unten im Thale
SW. das Dorf Dennhausen am Ufer der Fulda liegen sehen,
und haben hier einen hübschen Blick auf einen Theil des Fulda-
thales, der uns bis jetzt noch nicht zugänglich war. Von hier
aus gehen wir auf der Höhe, dem Fahrwege folgend, und suchen
die rechts liegenden — recht interessanten, jetzt aber verlassenen
— Steinbrüche zu erreichen. Leider untersagt der Besitzer den
Weg, die Trift entlang, der ein so angenehmer Spaziergang ist,
auch der frühere Weg ist durch Urbarmachung der Haidefläche
fast ganz verlegt. Auf dem ganzen Gange haben wir fortwäh-
t renden Wechsel der Scenerie, ob wir rechts oder links blicken,
immer zeigt sich etwas Neues und das Neue ist stets schön.
Wir gehen an den Steinbrüchen vorüber zur „Neuen Mühle"
hinab, den alten Weg zurück, denn hier erwartet uns noch der
Spaziergang durch unsere herrliche Carls ane, eine Parkanlage,
um die uns viele, viele Städte beneiden. Das ursprünglich
hügellose Terrain bestand ans 44,409 lURuthen, je zu 16' rhei
nisch, welche auf 460 Casseler Acker geschätzt wurden. 1713
erwarb Landgraf Carl von der Gemeinde Niederzwehren so viel
Land, daß er sich den Weg nach Freienhagen bahnen konnte.
Carl begann die Anlage der Aue im Anfange seiner Regierung
(nach 1680), er wollte den Arm der Fulda zu einem — rings
um die Anlagen führenden, mit Gondeln zu befahrenden —
Kanal ausdehnen, mußte dies jedoch der vielen Überschwem
mungen wegen wieder aufgeben, trotz der in Anwendung ge
brachten Papin'schen hydraulischen Maschinen. An der Nordseite
wurde ein mit Fischteich, Springbrunnen und seltenen Gewächsen
besetzter Hofgarten, zwei Wassergraben zur Verhütung der Über
schwemmung an den beiden neben der Hauptallee — die zum
Bassin führte — hinziehenden Seitenalleen angelegt. Später
legte Wilhelm VIII. hier Obst- und Gemüsegärten an. Das
Orangerieschloß wurde unter Carl von dem Architecten Paul
Dury zwischen 1709 und 1711 erbaut, es hat 300' Länge und
ist im reinsten italienischen Styl gehalten; an dies stieß dicht
an der Fulda das Löwenhans, welches später abgebrochen wurde.
Zur Aufbewahrung der südländischen Gewächse in der Winter-