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Nach Moulang gelangen wir, wenn wir am großen Bassin vor
über, über die kleine Brücke im S. schreiten und den, links
am Wasser entlang ziehenden Weg verfolgen, der nach kurzer
Zeit aufwärts steigend, uns zum Ziele bringt. Hier suchen die
Familien ihre Erfrischung beim Kaffee, den sie nach den Bestim
mungen der Hausfrauen kochen lassen imb dessen Ingredienzien
sie von Hause mitgebracht haben. Die Bewohner der umlie
genden kleinen Häuser liefern gegen eine kleine Entschädigung
Feuer, Milch, Geschirr rc., Zucker, Kuchen und Butterbrod und
was sonst nothwendig ist, bringt Jedes selbst mit. Auf Wunsch
wird auch Alles von den Leuten dort geliefert u. man erhält
dann meistens einen guten Kaffee, freilich nicht zu mäßigem
Preise. Wohlfeiler und bedeutend angenehmer ist es, wenn
Mutter selbst den braunen Trank der Levante bereitet, oder nach
ihren Angaben bereiten läßt, während die übrige Familie unter
dem schattigen Dache der Bäume sitzt, die Kinder sich fröhlich
im Grase tummeln und wäl'en, wozu ihnen hier Raum genug
geboten ist. Ein echtes, fröhliches Waldleben entwickelt sich hier,
das mitunter einem kleinen Volksfeste gleicht. Voll „Moulang"
führt der Fahrweg zur Trambahnstation, die ilns in 30 Minuten
nach Cassel bringt. - Zieht Jemand einen kürzern dann
freilich beschwerlichen: — Weg dem oben beschriebenen vor, so
geht er, wie oben, bis zum Aquäduct, an demselben entlang,
entweder links ab zum Steinhöfer Wasserfall und den Cascaden
(Wegweiser), oder eine Strecke auf der Fahrstraße weiter grade
auf zu einem freien Platze, wo gegen W. ein aufwärts steigender
Fußpfad (Wegweiser) zu den OaZeaäen und dem Hercules zieht.
Wer die ca. 500 Stufell bis zum Octogon bedenklich findet,
kann — von unten ans gerechnet — an der linken Seite, der
Oaseaäon, außerhalb der abschließenden Wand, den neu ange
legten Weg benutzen, der freilich auch beschwerlich, jedoch leichter
zu ersteigen ist als die Treppenstufen. Das Schloß Wilhelms
höhe ist auf derselben Stelle erbaut, auf der um J140 Kloster
Weißenstein gegründet und 1540 aufgehoben wurde. Landgraf
Moritz legte nun ein Jagdschloß dort an, welches er Moritzheim
nannte. Von 1690—1714 veränderte und verschönerte Landgraf