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Wasserkünsten, zu der uns ein weiterer Spaziergang durch den
Park führt, soll früher sehr schön gewesen sein, ist aber jetzt
Ruine. Schminke nennt sie ein Meisterstück der Kunst; der
Fußboden war mit Marmor belegt, die Wände mit Moos,
Klippen und Korallenzinken, Berg- und Erzsteinen besetzt; Drachen,
Salamander und anderes Gethier aus Erz, Marmor und
Muscheln rings angebracht. Ganz vorzüglich sollen die Wasser
künste gewesen sein. Auch ein zoologischer Garten befand sich
in Wilhelmsthal, wurde jedoch später nach der Carlsaue ge
bracht. Nachdem wir noch einige Zeit unter den herrlichen
Bäumen lustwandelten, fühlen wir — nach den Anstrengungen
des zurückgelegten Weges — das Bedürfniß, uns durch Speise
und Trank zu erfrischen, denn auch bei den größten geistigen
Genüssen läßt der Magen sich sein Recht nicht nehmen mld
protestirt energisch gegen jede Vernachlässigung. Diese leibliche
Stärkung wird uus auf dem Oconomiehofe verabreicht, wo
meistens eine Flasche guten Bieres, immer aber guter Kaffee
Milch und Eierspeisen zu haben sind. Ein sehr hübscher Weg
führt uns durch den Wald zur Holländischen Straße,
die wir überschreiten, um auf dem nächsten, links abbiegenden
Wege das, vor uns liegende Dorf Mönche Hof zu erreichen,
wo wir den Eisenbahnzug besteigen, der uns in 7*. St. nach
Cassel bringt. Wer es vorzieht, den Rückweg zu Fuß zu machen,
kann auf der Holläudischen Straße gegen O. geheud in 2 St.
Cassel erreichen Harleshausen l 1 4 St., zur Firnskuppe 7* St.,
nach Heckershausen */* St., über den Stahlberg nach Wilhelms
thal 3 A St., bis Mönchehof 3 /4 St. Summa 4 St. Will
Jemand nur die Firnskuppe besuchen, so kehrt er auf demselben
Wege, der ihn hingeführt hat, nach Harleshausen zurück, kann
auch die oben angegebene Schneise bis zur Wolfhager Chaussee be
nutzen und dann auf dieser ins Dorf zurück gelangen. Zum Stahl
berg, wenn man nur diesen besuchen will, ist es das beste, nach
Heckershausen und von da wieder zurück zu gehen, vielleicht hin
über Harleshausen, zurück über Niedervellmar.