bald einen mit Gras bewachsenen Fahrweg, folgen ihm nach
rechts 80—100 Schritte, wo wir einen gleichen Weg nach links
abgehen sehen, benutzen diesen und bemerken, daß er nach 3 Mi
nuten rechts abbiegt. Nach weitern 2—3 Minuten sehen wir
rechts am Wege einen kleinen Distriktsstein — auf der Nord
seite mit Buchstabe 0, Südseite H bezeichnet — und ihm gegen
über einen Weg halb links abgehen, auf diesem gelangen wir
nach kurzer Zeit auf einen freien Platz, gehen über denselben
hinweg, erreichen später einen zweiten, etwas mehr mit Busch
werk bewachsen, finden ungefähr in der Mitte desselben einen
Fußpfad, von links herüber und in den Wald nach rechts
Ziehend, benutzen ihn nach rechts, gelangen zur Rasenallee, auf
der wir ebenfalls nach rechts wandern, kommen sehr bald, an
die Waldesgrenze und sehen vor uns Thurm, Park und Öco-
nomiegebäude von Wilhelmsthal. Sollte Jemand im Walde
irre geworden sein, so halte er nur die Richtung WNW. inne,
er wird stets die Rasenallee erreichen. Durch das Gitterthor in
den Park eintretend, fühlen wir uns von einer Ruhe, einer Be
haglichkeit umgeben, die wahrhaft köstlich ist. Schweigend, still
liegt das reizende Schloß vor uns, feierliche Stille lagert auf
Wiesen und Wasserspiegel, völlige Sabbathruhe umgiebt uns,
nur die alten Bäume nicken träumend mit dem Haupte. Gern
und willig erkennen wir an, daß die Gründer und Erbauer
nicht allein großen Schönheitssinn, sondern auch Verständniß
für die Herrlichkeit der Natur gehabt, diese zn finden und aufs
beste zu verwerthen gewußt haben. Das Schloß zu besuchen
versäumen wir nicht, es ist höchst interessant, besonders durch
seine prachtvolle, einheitliche Einrichtung und Ausstattung. Das
Schloß wurde von Wilhelm VII1 1753 begonnen, das erste Stock
werk von Friedrich II 1767 vollendet. Durch die Anlagen gegen
O. wandelnd, gelangen wir zum Aussichtsthurme, den wir besteigen.
Er gewährt einen Rundblick, der um so mehr erfreut, weil der
Diener jeden hervorragenden Punkt zu nennen vermag und auch
in freundlicher Weise stets dazu bereit ist. Wir versäumen auch
nicht, das prachtvolle Echo in der Nähe des Thurmes zu wecken,
das 7 bis 8 Silben deutlich wiedergiebt. Die Grotte mit den
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