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und steigen gegenüber zur südlichen Kuppe empor. Ein voll
ständig anderes Bild empfängt uns Pier, dicht vor und um uns
lagert der breite Wald, über dessen festgeschlossenes Blätterdach
hin wir Berg und Thal überschauen. Da liegt sie vor uns,
die prächtige Gegend, in die unser Auge bei unsern frühern
Ausflügen oft schon sich wonnetrunken vertiefte, aber anders
wieder, ganz anders. Unter dieser Kuppe befindet sich eine Höhle
und in derselben eine brunnenartige Abtäufung. Über die Ent
stehung sind die Meinungen getheilt, wie es scheint, ist sie durch
Menschenkräfte in den, durch vulkanische Gewalten entstandenen
Felsen getrieben. Obwohl der Abstieg beschwerlich ist, suchen
wir sie doch auf und finden vor ihr ein allerliebstes Ruhe
plätzchen. Heilige Stille ringsum, fern ab von dem Treiben
der Welt, von der wir nichts sehen, von der kein Ton zu uns
dringt, die einzigen Laute, welche wir vernehmeu, erzeugen die
rauschenden Wipfel der Bäume; ein wonniges Plätzchen zum
Träumen. Bon der Höhle gehen wir steil ab gegen S. durch
den Wald bis zu der Schneise, die sich an die früher überschrit
tene Lichtung anschließt, wandern in dieser Schneise nach rechts
W., erreichen die neue Straße nach Wolfhagen, gehen auf dieser
eine kurze Strecke bis zur „Rasenallee", die von S. nach R.
zieht, folgen dieser bis zum Waldesende und benutzen den, kurz
nachher rechts sich zeigenden Fahrweg, um auf ihm nach
Heckershausen zu gelangen. Nachdem wir das Dorf durchs
wandert haben, steigen wir 50 Schritte hinter dem letzten Hause
zum Stahlberge steil auf. Der Weg ist mehr eine, von
Wassern gerissene Schlucht als ein Pfad, bessert sich jedoch bald,
er ist etwas beschwerlich und an manchen Stellen anstrengend,
der Blick von der Höhe lohnt indeß reichlich für die aufgewen
dete Mühe. Außer dem Fuldathale eröffnet sich uns hier —
besser noch als auf der Firnskuppe — die Aussicht auf den
Dörnberg und die anliegenden Basaltkuppen. Wir gehen auf
dem Wege, welcher uns heraufgebracht hat, 20—30 Schritte
zurück bis zu der prächtigen Buche, an dieser vorüber den nach
links führenden Fußweg, welcher uns nach 100 Schritten auf
eine Lichtung bringt. Wir überschreiten diese gegen N., treffen