Full text: Touristen-Führer für die Umgebung von Cassel

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dende Sonne den Eindruck zu sehr beeinträchtigt; man muß es 
einrichten, daß man zur Mittagszeit in Sandershausen eintrifft, 
dann hat man auf dem ganzen Wege die Sonne — so zu sagen 
— im Rücken und wird durch sie im Sehen nicht behindert. — 
Rach kurzem Marsche erscheint auf der Höhe im N. Landwehr= 
hagen und auch nach rechts eröffnet sich bald ein Ausblick auf 
den Mündener Wald, das Dorf Benterode und Sichelstein. Von 
der Waldesecke, wo die Wachholderbüsche beginnen sich breit zu 
machen, folgen wir dem Fahrwege nach O., vielleicht 150 bis 
200 Schritte, dann bemerken wir links einen unscheinbaren 
Fußweg, der gegen N. abwärts zwischen zwei kleinen Wäldchen 
hindurch führt. Wer Ueberraschung liebt, bleibe bis zum Ende 
des Wäldchens links auf dem Fahrwege und biege dann links 
ab. Dort angelangt liegt plötzlich, malerisch hingegossen, tief 
unten das Dorf Uschlag, ein überraschender Anblick. Wir 
gehen zwischen den vereinzelt stehenden Wachholdersträuchen hin 
durch aus weichem Gras direct den Berg hinab, kommen auf 
beiden Wegen an die Nieste, überschreiten den Mühlenhof, dann 
einen Steg und gelangen ins Dorf, in dessen Wirthshause Brod, 
Butter, Käse, Bier und Branntwein zu haben sind. Wer 
echauffirt ist und erst ein wenig Branntwein genießen will, for= 
dere ein Schnäpschen, ein Schnaps ist ein kleiner Eimer 
voll, selbst das Schnäpschen ist noch ein mächtiges Quantum. — 
Von Uschlag hebt sich der Weg fortwährend bis Landwehrhagen; 
wenn wir eine kurze Strecke aufwärts gestiegen sind, wenden 
wir das Auge dorthin, woher wir gekommen, und haben hier 
einen reizenden Blick auf das Nieste-Thal sowie auf die darüber 
empor steigenden Berge. Beim weitern Aufsteigen machen wir 
noch öfter Halt, um zurück zu schauen, es bietet sich stets eine 
neue, aber immer liebliche Ansicht. Nahe vor Landwehr= 
hagen öffnet sich wieder ein Ausblick auf den Habichtswald 
mit dem Schlosse, Hercules, Löwenburg u. s. w. Gleich beim 
Eintritt ins Dorf gewinnt man die Ueberzeugung, einen gut 
situirten Ort erreicht zu haben, und es ist in der That so; die 
Gemeinde besitzt 3600 Morgen Wald, von dessen Ertrage nicht 
allein die Kosten der Verwaltung bestritten werden, es erhält
	        
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