Kasseler Schunkel-Lied 1950
Text: Werner Albrecht
Do
Musik: Ludwig Maurick
Kinder, glaubt mir, keine Ahnung
hat. die Welt von uns’rer Stadt!
Dieses Lied sei eine Mahnung,
bis sie sich gebessert hat!
Sieht man auch noch viele Trümmer —
neue Knospen treiben doch!
Unser Kassel lebt noch immer,
pfeift nicht auf dem letzten Loch!
Wir sind von hartem Holz
und singen voller Stolz:
Refrain:
Schön ist’s am Strand der Fulle;y rechts und links ein Mägdelein —
dazu ’ne volle Pulle. Nirgends. kann es schöner sein.
Wenn dir_am Strand der Fulle lacht 'ein roter Frauenmund,
rufst du: He Ober! Rasch noch ’ne Pulle!
und schon geht die Sache rund.
Herkules schaut zwar verdrießlich
in den neuen Freiheitsschein!
So ein „Göttersohn“ kann schließlich
niemals: Demokrate sein! /
Schützend wacht er mit der Keule
über unsre alte Stadt,
weil man ihn vor lauter Eile
nicht einmal entwaffnet hat.
Und wäre er jetzt hier,
so sänge er wie wir:
Schön ist's am Strand der Fulle ...
Und die Kasseläner Frau’n
sind so süß! Ein Märchentraum!
Ihrem „Wort“ kannst du vertrauen,
aber ihrem „Wörtchen“ kaum!
Auch aus andern deutschen Gauen
wurden viele seßhaft hier.
Mußt in ihre Augen schauen,
glaub’ mir, sie gefallen dir!
Und bringst du sie dann heim,
summst du ganz leis’ den Reim:
Schön ist's am Strand der Fulle ...
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