Full text: Elektrische Heißluft-Apparate

Herr Dr. Tyrnauer selbst schreibt: 
Ueber Heissluftbehandlung und 
deren Anwendung 
Ausser den im Jahre 1891 von Professor Bier angegebenen und auch 
jetzt noch allgemein verwendeten Apparaten für Heissluftbehandlung haben 
Tellermann*), Krause”), Hilzinger®), Reitler*), Roth®°), Ullmann®), Mirtl”), ver- 
schiedene Aenderungen an der Konstruktion der Apparate vorgeschlagen, und 
auch neue Modelle mit Verbesserungen angefertigt. Trotzdem fanden Schreiber ®), 
Lamberger °), Grünbaum!°), noch diverse Mängel an den Apparaten mit Gas- 
und Spiritusheizung und empfehlen Mittel zu deren Abhilfe. 
Dr. Schreiber und Dr. Grünbaum haben nachgewiesen, dass die Wärme- 
verbreitung im Innern der Apparate eine sehr verschiedene sei und dass an 
verschiedenen Stellen des Innenraumes enorme Temperatur-Difierenzen bestehen. 
Dr. Lamberger weist darauf hin, dass bei Verbrennung von Spiritus und 
Gas Wasser in Gasiorm mit in den Innenraum der Apparate einströmt, und 
die Luft daselbst feucht macht, was bei der Behandlung einen grossen Nachteil 
bildet, weil feuchte Luft viel schlechter als trockene vertragen wird. 
Letzteren Uebelstand versuchte Dr. Reitler durch Verwendung einer 
flachen Tasse mit pulverisiertem wasserireiem Chlorcalcium innerhalb der 
Apparate abzuhelfen. 
Auf einen für die Praxis sehr wichtigen Uebelstand weist Dr. Lamberger hin. 
Die meisten Heissluftapparate sind derart gebaut, dass die Kranken beim 
Gebrauche derselben nicht bequem gelagert werden können, was aber für schmerz- 
hafte und gekrümmte Glieder eine Hauptbedingung sein muss. 
Allen mit Gas- und Spiritusillammen zu heizenden Apparaten haftet 
ausserdem der grosse Nachteil an, dass es unmöglich ist, die Temperatur im 
Innenraum auf derselben Höhe zu erhalten und genau zu kontrollieren. 
Schon die Tatsache, dass so vielfache Modelle und Systeme bezüglich 
Form der Apparate und deren Heizung angegeben worden sind, zeigt am 
sichersten, wie schwierig es ist, praktische und zugleich verlässliche Apparate 
zu konstruieren. 
Es lag sehr nahe, die Elektrizität als Heilquelle zu verwenden, um absolut 
trockene heisse Luft und möglichste Kontrolle über deren Erwärmung zu erzielen. 
1) F. Neumann, Berl. Klinische Wochenschrift 1901, Nr. 6. 
?) Krause, Die örtliche Behandlg. mit überhitzter Luft. Münch. Med. Wochenschr.1890 Nr. 18. 
3) Marcuse, Heissluftapparate und Heissluftbehandlung. Wien, Berlin 1905. 
‘) Reitler, Die Trockenheissluftbehandlung. Baden bei Wien 1900. 
5) Roth, Zeitschrift für diät. und physikal. Therapie. VI. Band 1902. 
6) Ullmann, Wiener klinische Wochenschrift 1901, Nr. 1. 
7) Mirtl, Zeitschrift für diät. und physikal. Therapie. IX. Band 1906. 
8) Schreiber, Berliner Klinische Wochenschrift 1895, Nr. 37. 
9) Lamberger, Wiener Med. Presse 1905, Nr. 1—2. 
10) Grünbaum, Zeitschrift für diät. und physikalische Therapie. VI. Band, Heft 8. 
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