Full text: Tagebuch von Ernst Philipp Theobald

            5v [in Bleistift]

            gegeben, so daß der Ancker deßelbigen Tages 6 mal gehoben, und das 7bende

            mal erst liegen blieb. Ohngefehr ½ stunde Vor Soreille, wurden in der nacht

            alle Grenadiers debarquirt um die daselbst Verschantzte 1800 Rebellen Zu jagen,

            welche aber schon nach mittags gegen 3 Uhr ihren flüchtigen reißaus genommen hatten.

            D 15t[en] sahen wir morgends ihre schantzen, und favorable batterien, wo mit sie

            unß heßlich hätten begrüßen können, leer stehen. Die Grenadier wurden wieder

            an Bord genommen, und wir bekamen ordre in 3 Divisionen nach Montreal

            Zu seegelen. so grose schiffe waren so lange America bekannt ist, nicht weiter

            alß Quebec gefahren, und wir waren die erste die es unternahmen, nicht ohne

            gefahr. Hier fing nun das land an auf beyden seiten eben, und Ziemlich angebaut

            Zu erscheinen. Des abends lagen wir bey dem Fort Chenaille du Nord Vor ancker.

            D 16t[en] erhub sich beym anbruch des tages ein Contr. wind. mit regen, daß wir

            liegen musten, und weil wir keine schiffs Kost mehr nahmen, hatten wir nichts Zu=

            eßen; Es wurde alßo beschloßen ans land Zu schicken, und lebensmittel ein Zu=

            kauffen= kaum war aber das boot an land, erhielten wir ordres Zu debar=

            quiren. Der Capitain machte so gleich anstalten, und um 3 uhr nach mittags

            den 1 und den 7 oder letzten Transport gegen 9 Uhr, auf welchem letzten ich mich

            befand; Es war sehr dunckel, und alß wir so in der mitte des flußes waren,

            kam plötzlich ein windstoß, daß das boot bey nah um gefallen wäre, dabey

            fing es entsetzlich an Zuregenen, wir marchirten alßo in einer undurch=

            dringlichen finster niß, und heftigen waßer guß durch hecken und sträuche

            biß gegen 3 uhr morgendens auf D 17t[en], da dann die Compagnien hier und da

            in alte Ver laßene scheuren gelegt wurden, ein officier sahe hie der andere

            da, wie er unterkommen konnte, und ich wickelte mich in meinen naßen

            mantel, und legte, mich in einen stall, weiß nicht was es Vor einer war,

            wenigstens roch es nicht gut darin.  Alß wir uns so etliche stunde ge=

            ruhet hatten, ward gegen 6 Uhr wieder auf gebrochen, und marchirten biß

            nach mittag 3 Uhr, da wir in dem Fort de Vergere an kamen; Ich ward

            daßebst bey Mr Malhiot invitirt, und biß den anderen tag wohl,

            bewirthet, ob es gleich mein Logis nicht war. D 18 brachen wir um 5 uhr

            auf, passiten das Fort de Varraine und kamen nach mittags gegen

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