Full text: Tagebuch von Ernst Philipp Theobald

                                                                                                                       5. [in Bleistift]

            wie man schliesete un geheuere gebäude gestanden haben müßen, liegen gäntzlich

            in der asche. – D 4t[en] weil es gutes wetter, taufte ich 2 kinder, auf andern schiffen.

            D 7ten erhielten wir des abends gegen 5 Uhr Vom General Carletann ordres schleu=

            nigst nach Montreal unter seegel Zugehen. D 8t[en] alß wir Zu Richillier an=

            kamen, fanden wir daselbsten eine flotte Vor Ancker, da es DH General Bour=

            gogne auch liegen Zu blieben gefiele, jedoch Zu unßerm Verdruß, weil die

            hoffnung unßerer deborquirung, alß dadurch weiter hin auß gesetzet wurde.

            D 9t[en] gingen wir bey guten wind frühe unter seegel, kamen abends sehr

            spath Zu Trois Riviere an / es ist ein kleines stättgen / wo wir wieder eine

            menge schiffe antraffen, deren Truppes schon einige Zeit da im lager stunden,

            und tags vorher D 8t[en] Von den Rebellen überfallen wurden, aber ihnen die Mahl=

            Zeit so seegneten, daß sie ihren General en Cheff Maister Tomson, einen

            Obrist Lieutenant, 2 Adjutanten, Viele Officiers und 160 gemeine Zu ge=

            fangene bekamen, die übrige aber im gehöltze um ringt. D 10t[en] wurden die

            gefangene auf die schiffe gebracht, wo Von Viel teusche bey unß Dienste

            nehmen wollten. Wir bekamen ordre, weil der wind Contrair war,

            Zu debarquiren, alles wurde mit lust ein gepackt, und auf den mor=

            genden tag gewarthet, allein d 10t[en] wurde es Contremandirt mit

            Befehl auf Soreille Zu gehen, wann der wind gut würde. Jetzo Verän=  

            derte sich unßere freude, einer packte ein, der andere nicht, und

            schlieff auf dem holtz. D 12t[en] kam ordre morgen auß Zu steigen und

            Zu Marchiren, alles wurde des abends noch ein gepackt, und

            schuß fertig gemacht, allein des morgends d 13t[en] wurde der wind

            gut, und wir gingen unter seegel, kaum waren wir aber 6 stunde

            gefahren, und in den Lac de Soreille kommen, ward es wind still,

            und wir musten wieder Vor ancker liegen bleiben. D 14t[en] wurden bey

            gutem wind die ancker früh gelichtet. Kaum war aber das Schiff unter

            seegel, fuhren wir so gefährlich in die felßen, daß wir förchteten

            noch in dieß pfützschen schiffbruch Zu leiden, allein die geschicklichkeit

            des Capitains, machten das schiff mit Gottes Hülffe bald wieder

            flott. Nun ging es diesen tag lächerlich Zu, bald wurde das Signal

            Zum anckern, bald und nach einer kleinen Zeit wieder Zum lichten

                                                                             7.                                                    

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