Full text: Tagebuch von Ernst Philipp Theobald

            2v [in Bleistift]

            Schiffe, welche auß Ost-Indien kamen, und des Abends um 6 Uhr lieffen wir Zu

            Willmstatt in den Haafen. D 25t[en] gingen wir auf die große Englische Transport

            schiffe, und weil der wind etwas starck war, so setzte eine die bewegung des Schiffs

            der gestalt Zu, daß ich gleich nach dem Entrèe, alles was ich im magen hatte über

            bord schmeißen muste. D 26t[en] visitirte der Engelische Hr Gesandte Lord York

            unßere schiffe. Ich hatte die genade mit Ihnen Frantzösisch Zu sprechen, und weil

            meine un höflichkeit fort dauerte, machten Sie mir ein prasent. Abends

            um 6 uhr wurden die Anker gelichtet, nach dem wir aber etliche stunde gefahren

            musten wir wegen der ebbe wieder liegen bleiben. D 27t[en] gingen wir wieder Zu=

            Verschiedene malen unter seegel. D 28t[en] der wind so, daß wir biß 8 Uhr mor=

            gends kein land mehr sahen. Die See war schwartz, das Schiff galloppierte, und

            ich appellirte wieder den gantzen Tag durch nach Speyer. D 29t[en] passirten

            wir d Canal, sahen rechts die Kisten Engelands, und Lincks die von Franckreich.

            und blieben daselbst wegen Contre wind Vor Anker. D 30t[en] kamen wir Zu

            Portsmuth an, wo selbst wir bey den 40 transport, und Kriegsschiffe antraffen.

            Die 3600 Braunschweiger, alß die 1ste Division, am bord hatten. Hier war eine

            prächtige aussicht. D 31t[en] da wir still lagen, ging ich in die statt, welche Zim=

            lich groß, aber auß schlechten Häußern bestehet, welche all mit Back steinen

            auf geführet sind. Es war daselbst auf dem Bau platz ein Kriegs-schiff

            Zu sehen / nahmens Brittannia mit 112 Canonen, das gröseste Von Engeland,

            seine Höhe ist 70 schuhe / Verstehe den Cörper ohne die Mästen / die länge 186,

            und die breite 52 schuhe, und 5 Zoll, der mittel mast so noch nicht fertig

            war, hatte 10 schue im Diametter, ein sehens werthes gebäude. D 1t[en] april

            hielte ich bey gutem wetter auf dem Verdeck Bäthstunde, D 2 et 3tn eben

            so, und D 4t[en] gingen wir morgends bey günstigen wind, samt 24 trans=

            port und 2 fregatten unter seegel, blieben aber bald wieder wegen

            Contre wind vor Anker liegen. D 5t[en] und 6t[en] lavireten wir, jedoch

            kamen wir etwas Vorwerths, allein D 7t[en] erhub sich ein starcker und favorabler

            wind, der unß Zum erstaunen Von einer welle Zur anderen spazieren

            liese. Gegen 7 Uhr wurde eine Fregatte Vorauß geschickt, die Zu

            Bleymuth liegende schiffe ab Zu holen. Sie kamen um 10 Uhr an,

            und wurden mit 11 Canon schüßen begrüset. Hier bemerckten

            wir eine seltenheit, daß weit in der See, ein Martthurm unß

                                                               2

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