Full text: Geschichte der Residenzstadt Cassel

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Fandgraf Heinrichs an Fehden und Kriegszügen überreiches Fehen 
sollte nicht zu Ende gehen, ohne noch durch schweren häuslichen Zwist getrübt 
zu werden. £r hatte sich nach dem Tode der ersten Gemahlin noch einmal 
verheiratet und aus dieser Ehe einen Sohn Johannes, während der ersten 
zwei Söhne, Heinrich und Otto, entstammten. Festeren beiden hatte der 
Vater 1296 die lahngauischen Besitzungen überlassen, während Johannes das 
eigentliche Hessen land mit der Keichsstandschaft erben sollte. Daß von den Erst 
geborenen die Teilung nicht ohne Widerstand hingenommen worden war, be 
weist der Umstand, daß sich der deutsche König Adolf von Tlafsau in förmlicher 
Gerichtssitzung zu Frankfurt und auch sonst mit der Sache zu befassen hatte. 1 ) 
Heinrich der jüngere verschwindet seit 1297 aus der Geschichte und ist 
ihr so gänzlich unbekannt geblieben, daß keiner unserer hessischen Chronisten 
ihn auch nur dem Hamen nach kennt. Nan hat feinen unaufgeklärten Tod 
mit der Feindschaft der Stiefmutter, der Fandgräfin FTechthild, in Verbindung 
bringen wollen 2 ) und hat eine Stiftung der beiden fürstlichen Ehegatten, die 
sie 1297 vollzogen, 3 ) als einen Sühneakt angesehen. Sie erbauten nämlich 
in dem genannten Jahre vor dem Zwehrentore, an der Straße, die der Stein 
weg heißt, ein Hospital oder Krankenhaus zur Aufnahme der Aussätzigen und 
weihten es der Stammutter des hessischen Fürstenhauses, der heil. Elisabeth. 
Es ist das jetzige Elisabethen- oder Hofhospital und lag damals noch außer 
halb der Stadt; denn die Aussätzigen wurden nicht innerhalb der Flauem ge 
duldet. Daß dieses gottselige Werk aus besonderer Veranlassung hervorgegangen 
fei, ist wohl möglich, ja wahrscheinlich; denn sonst wurde der Bau solcher Fepro- 
sorien den Städten selbst überlassen, der Kirche oder der Bürgerschaft, allein 
die Geschichte bietet uns keinen Anhalt für obige Flutmaßung. 1308 heißt 
das Elisabethen-Hospital das neue; ein bis dahin weiter draußen nahe bet 
Hiederzwehren, am heutigen Schönfelder Park gelegenes älteres Kranken 
haus, das sogen. Ferenfpital, scheint seitdem in Abgang gekommen zu sein. 
Als Gesetzgeber würde Heinrich I. in unserer Geschichte einen ehren 
vollen Platz verdienen, wenn die Kodifikation des Erbrechts, die unter dem 
Titel: „Alt Gewohnheit und Stadt-Recht zu Cassel in Erbfällen, geschrieben in 
der Stadt Buch und durch Fürsten zu Hessen gebotten, Anno a Hativitate 
Christi Plitlesimo Trecentesimo“ wirklich aus dem Jahre 1300 herrührte. 4 ) 
1) Grotefend: Regesten, Tlr. 362. — Candau in der Z. H. 6., Bd. 1, S. 33 ff. 
2) Rebelthau: Denkwürdigkeiten usw. (H. H. 6., Bd. 12, S. 280). 
3) Longeries z. d. 1. 
4) Kuchenbeckers Analecta hassiaca, Coli. IV, S. 305 ff. Siehe auch Grote- 
fend, Nr. 398. 
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