80<3S>00<ZZ>00<32>00<3Z>00<2DOO<S>00<3Z>00<3>00<S>00<3>00<3>CO<S>00<3Z>00<32>00<3ZX)0<^>0<?>
24
©0<2DGO<3Z>GO<3£>OOC3Z>OOCSZ>00<3Z>00<2Z>00<3Z>00<2Z>OOC2DOO<32>OOC3Z>CO<3DOO<2DOO<3DOOC2DO®
die Karmeliterbrüder zur Niederlassung in Cassel einlud. x ) Auf ihre Ergeben
heit konnte er rechnen; denn sie waren finanziell zugrunde gerichtet, wenn er
ihnen den Schuh entzog, was bei den grundbefitjenden Orden nicht der Fall
war. Die ersten Karmeliter, die 1262 erschienen, nahm ein einfaches Bürger
haus in der Judengasse auf. Dann räumte ihnen der Fürst den zu seinem Rent-
hof gehörigen freien Raum unterhalb des Schlosses — von der Brüderstraße
oben, der Strafe zum Renthof und der Kettengasse zu beiden Seiten be
grenzt — ein, um hier ihre Niederlassung zu begründen. /Wer es vergingen
noch 30 Jahre, ehe der Wunsch Heinrichs in Erfüllung ging und die Brüder
zur dauernden Niederlassung dahier gelangten. Die Gründungsgeschichte
wirft in mehrfacher Beziehung Streiflichter auf die hiesigen Verhältnisse und
zeigt, dafj diese mächtiger waren, als der sandgraf selbst. Vor allem galt es,
den Widerstand des Propstes zum Ahnaberg zu beseitigen, der, eifersüchtig
auf seine Patronatsgewalt, nicht mit Unrecht den Einfluß der Mönche auf das
Volk fürchtete und in seinem Widerstand vom Erzbischof von Mainz bestärkt
wurde, der um so schwerer zu überwinden war, als die ersten 30 Regierungs
jahre Heinrichs durch stete Kämpfe mit dem Erzstift angefüllt waren.
Erst als zu Anfang der 90 er Jahre sandgraf Heinrich und Erzbischof Ger
hard, der Oheim König Adolfs von Nassau, welcher 1292 jenen durch die Be
lehnung mit Eschwege und dem Reichsschloß Boyneburg in den Reichsfürsten
stand erhob, sich einander näherten, gab im selben Jahre (am 8. September)
der Kirchenfürst feine Einwilligung, daß die Brüder ein Bethaus (Oratorium)
und Kloster in hiesiger Stadt erbauten, jedoch unter Wahrung des bestehenden
Parochialverhältnisses und ohne Beeinträchtigung der benachbarten Kirchen. a )
Hierauf sichert sandgraf Heinrich sich durch einen Revers, welchen im
Jahre 1293 *) der Vikar des Karmeliterordens der Vikarie zu Mainz, Bruder
Hermann, ausstellt und der zunächst auf die Vorgeschichte der hiesigen Ordens
niederlassung einiges ficht wirft. Prior und Konvent dieser letzteren haben
danach einen Hof mit Häusern und Grundstücken innerhalb der Mauern der
Stadt, welche vorzeiten eine Jüdin namens Rachel (Rechelin) und zuletzt ihr
Vogt Riedesel bewohnt haben, von sandgraf Heinrich von Hessen um hundert
Mark Silbers zu einem Wohn- und Gotteshaus erblich erkauft, welches Kauf
geld sie bis zum völligen Abtrag der Summe mit 10 Mark Silbers jährlich ver
zinsen wollen. Sie versprechen dazu, hinfürder kein dem sandgrafen ge
il Grotefend: Regesten der Candgrafen von Hessen, Bd. 1, Tlr. 71.
2) Rommel: Geschichte von Hessen, Bd. 2, S. 48 d. Anm. — Hebelthau: Denk
würdigkeiten der Stadt Cassel. (Z. H. G., Bd. 12, S. 270 ff.)
3) Piderit hat irrtümlich 1295.