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man bei ihrer Erbauung eine Festigkeit für viele Jahrhunderte nachrühmte,
erwies sich als zu schmal für den Uerkehr, insbesondere für den der elektrischen
Bahnen. Da man durch die Überspannung der Fulda mit einem einzigen
Bogen den Hochwafserfluten einen besseren Durchlauf schaffen und das Gebiet
der Unterstadt vor Überschwemmungen sicher stellen wollte, so schritt man zu
einem vollständigen Tleubau, der von Frühjahr 1909 bis Herbst 1910 zustande
kam. Das Wachstum der Stadt bedingte insbesondere einen vermehrten Uer-
waltungsapparat auf allen Gebieten. Die alten Räume erwiesen sich bald als zu
klein, weniger für die Stadt als für das Band erstand in den Jahren 1876—80
auf dem Platte, wo sich die Kattenburg erheben sollte, das Regierungs- und
Gerichtsgebäude, das jetzt auch fast als nicht mehr ausreichend gilt. Das alte
Posthaus am Königsplatz mutzte 1878 einem Tleubau weichen, und als auch
dieser dem Uerkehr nicht mehr ausreichte, wurde ein besonderes Gebäude
für die Oberpostdirektion an der Uiktoriastrafje erbaut. Ganz in der Tlähe
findet sich der Monumentalbau der Alters- und Jnualiditätsuersicherung.
Der Polizeiverwaltung waren ihre alten Räume am Steinweg längst
zu eng. Das Anwachsen der Stadt durch die Eingemeindungen im Westen
machten eine Uerlegung der Uerwaltung hierher notwendig, und ein archi
tektonisch bemerkenswerter Bau vor dem Königstor nahm die Behörde feit
1907 auf.
Am längsten hatte sich die Stadtverwaltung in zum Teil gänzlich unzu
länglichen, zum Teil weit auseinander gelegenen Räumlichkeiten beholfen.
Aber noch ehe das Jahrhundert zu Ende ging, wurde der Tleubau eines Rat
hauses beschlossen; den Plänen des Architekten Karl Roth in Darmstadt wurde
der erste Preis zuerkannt. Man wählte als Platz das Gelände zwischen der Karls
und Königsstratze einerseits, der Wilhelms- und Fünffenfterftrafje anderer
seits, wo autzer dem Metzplatz und dem Metzhaus noch die alte Münze erworben
wurde. Am 16. Januar 1905 geschah der erste Spatenstich, die feierliche Ein
weihung des Hauses am 9. Juni 1909. Es ist kein Zweifel; datz die Bürgerschaft
in diesem, im Barockstil gehaltenen, mit der Haupttront nach der Königs
stratze gerichteten mächtigen Bau das künstlerisch bedeutendste Bauwerk
geschaffen hat, das feit vielen Jahren in unserer Stadt erstanden ist, eine wahr
haft vornehme Zierde der Oberstadt. Wie dieser Stadtpalast mächtig und
kräftig emporsteigt, ein kunstvoller Bau auf breiter, sicherer Grundlage (Abb.
Tafel 1), so ist er ein Bild des Gemeinwesens, das in ihm sich verkörpert; beide
vereinigen ernste Arbeit und heitere Geselligkeit unter ihrem schützenden Dache,
viele Gedanken gehen von ihnen aus und wirken auf sie zurück, anregend und
fördernd.
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