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mustergültigen Gebäude der Benutzung offen. Mit Uolksbibliotheken und
Volkslesehallen ist wenigstens ein glücklicher Anfang gemacht.
Das wissenschaftliche Vereinsleben, lange Jahre hindurch in schöner
Blüte, ist auch jetzt keineswegs entschlummert, zum Teil sogar wieder im Auf
steigen begriffen; insbesondere ist durch die 1911 stattgefundene Begründung
des Kurhessischen Vereins für Kunst und Wissenschaft ein Gedanke verwirk
licht worden, der eine bedeutende Aussicht in die Zukunft eröffnet, liier
scheint ein wirkliches Bedürfnis vorhanden zu fein, während andere Hoff
nungen, die an den Bau des neuen Königs. Schauspielhauses geknüpft wurden,
sich nicht ganz erfüllt haben. 6s wäre sehr zu wünschen, daß der Geschmack
an guten dramatischen Aufführungen wieder mehr in den Vordergrund des
Jnteresses gerückt würde, da — wie die Sache jetzt liegt — das Verständnis
für solche dem Publikum mehr und mehr und auf lange Zeit hinaus durch
Kabaretts, Kinematographen und Spezialitätentheater abhanden zu kommen
droht. Der einwand, daß das neue Theater an eine unglückliche Stelle ge
baut und statt in den Westen sozusagen auf einen verlorenen Posten gerückt
worden ist, wodurch leider auch der Priedrichsplatz einen Teil seiner Schönheit
eingebüßt hat, kann jene Klage nur zu geringem Teile entschuldigen.
Die Zahl der Gotteshäuser ist der wachsenden Bevölkerung entsprechend
vermehrt worden, einige davon, wie die neue Lutherkirche, 1893—97 von
Hugo Schneider erbaut, die katholische Rofenkranzkirche, sind von architek
tonischem Wert. Der Ausbau der Türme der St. Martinskirche wird auch in
Zukunft sehr verschieden beurteilt werden. Daß er zum Abbruch des ältesten
und kostbarsten Bürgerhauses der Stadt, der Dechanei, Veranlassung ge
worden ist, wird Immer zu beklagen sein.
An Denkmälern hat Cassel seit 1866 mehrfache Bereicherung erfahren. So
hat man am 11. Oktober 1879 dem verdienten Oberbürgermeister Schomburg
ein Denkmal auf dem Meßplatz gesetzt, eine überlebensgroße Büste aus Bronze
von Karl Cchtermeyer, die jetzt auf dem Ständeplatz Aufstellung gefunden hat.
1883 erhielt Couis Spohr ein Denkmal, von Harzer ausgeführt und in 6rz ge
gossen, auf dem Platz am früheren Theater. Die Brüder Wimmel stifteten ein
Siegesdenkmal, für dessen Ausführung der Bildhauer Karl Begas den Preis
erhielt. 6s steht auf dem Wilhelmshöher Platz und wurde am 10. Mai 1895
enthüllt. 6in schöner Gedanke, dem größten aller Hessenfürsten, dem Schirmer
der Reformation, Landgraf Philipp dem Großmütigen, ein Standbild zu
errichten, kam 1899 zur Verwirklichung. Das Denkmal, künstlerisch wert
voll, wenn auch dem Pürsten nicht sehr ähnlich, steht vor der St. Martins
kirche, in deren Gruft der Landgraf von den Kämpfen feines Lebens aus-