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Am meisten springt die bauliche Veränderung in die Augen, die seit
1866 mit der Stadt Cassel uor sich gegangen ist. Da ist anschließend an den
Ständeplatz nach Westen hin das ganze Hohenzollernviertel entstanden, mit
der Hohenzollernstraße als der Hauptverkehrsader. Seit 1877 verband eine
Dampf-Straßenbahn Cassel mit Wilhelmshöhe, wo eine neue Villenkolonie
erwuchs und sich von Jahr zu Jahr, seitdem der Dampfbetrieb hier und überall
durch den elektrischen ersetzt ist, mehr und mehr ausbreitet. Dem übermäch
tigen Einfluß der werdenden Großstadt haben sich die nahegelegenen Ort
schaften, trotzdem sie dank der Tlähe derselben auch an Einwohnerzahl erheblich
zugenommen hatten, auf die Dauer nicht entziehen können: Am 1. April 1899
erfolgte zuerst die Eingemeindung von Wehlheiden; die Dörfer Wahlers
hausen mit Wilhelmshöhe, Kirchditmold, Rothenditmold und Bettenhausen
folgten am 1. April 1906 nach. So zieht Cassel mehr und mehr das umliegende
Gelände in seinen Bannkreis und macht sich das weite Tal allmählich untertan,
nicht mehr wie ehedem durch Bannrechte und Privilegien, sondern durch die Er
füllung kultureller Aufgaben, wie die Anlage weitausgreifender Straßenzüge,
Wasserleitung und Kanalisation, Organisation der Feuerwehr, durch Kranken
häuser und Schulen. Auf ihre Schulen besonders kann die Stadt stolz fein!
Man kann sie nicht alle aufzählen, die Volksschulen in zum Teil prächtigen
Gebäuden, in denen eine vom besten Geiste erfüllte Lehrerschaft ihres hohen
Amtes waltet. An höheren Schulen hat die Bürgerschaft ein Realgymnasium
und eine Oberrealschule ins Leben gerufen, während die alte Realschule zu
einer zweiten Oberrealschule ausgebaut wird. Mit Unterstützung der Stadt
ist ein zweites humanistisches Gymnasium erstanden. Wenn es auch höchlich
zu bedauern bleibt, daß die alte Höhere Gewerbeschule, statt zu einer tech
nischen Hochschule ausgestaltet zu werden, eingegangen ist, so gewährt die
Baugewerkschule wenigstens einigen Ersatz. Der Pflege der Kunst dient neben
der Akademie, die feit 1908 ein neues Heim an der Karlsaue bezogen hat,
die Kunstgewerbeschule. Vnd auch in bezug auf sonstige Pflegestätten geistigen
Lebens kann sich die Stadt getrost mit jeder anderen nach Naß gäbe der Ver
hältnisse messen. Die neue Gemäldegalerie wurde nach Plänen Dehn-Rot-
felsers 1877 vollendet. 1883 wurde das alte Kunsthaus am Steinweg seiner
ursprünglichen Bestimmung insofern zurückgegeben, als die ethnographisch
naturwissenschaftlichen Sammlungen des staatlichen Tluseums darin Aufnahme
fanden. Ein neues Landesmuseum am Wilhelmshöher Platz wird endlich
die hessische Eigenart in Kunst und Kunstgewerbe zur Anschauung bringen
und indirekt der Landesbibliothek Raum geben, sich freier zu entfalten. Seit
1905 steht die Stadtbibliothek, eine Stiftung der Brüder Murhard, in einem
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