Full text: Geschichte der Residenzstadt Cassel

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Schluß. 
Cassel als preußische Prommial-Hauptstadt. 
Die Einverleibung Kurheffens in die preußische Monarchie hatte für 
Cassel bedeutende Folgen wirtschaftlicher Art. Der Fortschritt unserer Stadt 
auf dem Ulege der Jndustrie und des Handels war unter der Regierung des 
letzten Kurfürsten künstlich gehemmt worden, wenn gesagt wird, daß Friedrich 
Wilhelm feit den Stürmen des Jahres 1848 die mobile Arbeiterbeuölkerung 
aus feiner Residenz fernhalten wollte, so soll dem nicht widersprochen werden. 
£in anderer Grund seiner Abneigung, der übrigens ganz seiner fürstlichen 
Denkungsweise entsprach, war der, daß er der reichste Mann in seinem Staate 
sein und bleiben wollte, und daß er nicht mit Unrecht fürchtete, eines Tages 
von einem und dem andern Großindustriellen überflügelt zu werden. 6r 
wollte auch hier nicht an die zweite Stelle rücken. 
Sobald die Schranken des Kleinstaates fielen und noch mehr, feit das 
geeinigte Deutsche Reich eine großzügige Wirtschaftspolitik gestattete, nahm 
auch unsere Stadt mit unzähligen Schwesterstädten einen bedeutenden wirt 
schaftlichen Aufschwung. £s holte in dieser Beziehung ein, was es in poli 
tischer Hinsicht verlor. Damit aber hat auch die Geschichte unserer Stadt 
eine ganz andere Entwickelung und einen durchaus veränderten Charakter 
angenommen. 
Als Hauptstadt eines wenn auch kleinen, doch politisch keineswegs be 
deutungslosen Fürstentums und als Sitz der Landesregierung durfte sich 
Cassel eines gewissen und jedenfalls weit größeren Einflusses auf die Geschicke 
des Landes rühmen, als ihn andere Landstädte ausübten, wie in unausbleib 
licher Wechselwirkung das Schicksal der Stadt von dem des Landes hervor 
ragend beeinflußt wurde und somit bis zu gewissem Grade die Stadt- und die 
Landesgeschichte zusammenfallen. 
Das hat mit der Wendung des Jahres 1866 aufgehört. 
Jn die politische Geschichte der preußischen Monarchie teilt Cassel sich 
mit sehr vielen anderen Städten, und sein Anteil ist nicht einmal besonders 
groß, ebensowenig wie fein Einfluß. Einen gewissen Ersatz findet die Stadt 
hierfür darin, daß sie in innerpolitischer Hinsicht mehr und mehr wächst und 
damit eine neue Geschichte entwickelt, die von der bisherigen wesentlich ver 
schieden ist. Die alte Bürgergemeinde ist gesprengt, Sie war — längst, ehe noch 
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