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schienen. Sic eilten zum Palais. Jn dem Gedränge verloren sich beide, und
Seidler stand allein vor dem Schloß. 6r riß am Schellenzug; es wurde so
gleich geöffnet. Jm unteren Wartezimmer rechter Hand waren schon ver
sammelt der Oberjägermeifter v. Baumbach, Generalleutnant v. £epel, hie
siger Stadtkommandant, der Hofmarschall v. Heeringen, der Adjutant des
Kurfürsten Leutnant v. Gschwege und andere. Auch den Kommandeur des
ersten Bataillons der Bürgergarde, Gustav Eggena, fand er in voller Uniform
anwesend. 1 ) Jhn bat Seidler, ihm die Uniform schnell abzutreten. Sie wech
selten die Kleider, und jener ließ sich sofort melden. Der Kommandeur sagte,
der Kurfürst sei eben aufgestanden, er wolle ihn aber unverzüglich emp
fangen. Einige Augenblicke später — es war inmittels etwa y 2 12 Uhr ge
worden — stand Seidler vor seinem Landesherrn. 6r traf den Kurfürsten
noch beschäftigt, die Uniform zuzuknöpfen, und war also der erste, mit dem
der Fürst — den Kammerdiener allenfalls ausgenommen — über das blutige
Ereignis redete. 6r kam Seidler bis an die Tür entgegen und sagte: „Tlun,
was gibt’s denn eigentlich?“ — „Königliche Hoheit, das entsetzlichste ist ge
schehen, die Garde-du-Korps hat auf wehrlose Bürger eingehauen,“ sagte
jener. Darauf der Kurfürst: „Werden Sie nur erst ruhiger! Sie sind sehr auf
geregt. Es kann ja vorkommen, daß eine Schlägerei zwischen Militär und Bür
gern stattfindet. Die Sache soll aber untersucht werden.“ Seidler erwiderte:
„Königliche Hoheit, die Garde-du-Korps haben bei der Kaserne vorüber
gehende Bürger von hinten überfallen. Auch hat sich ein Trupp derselben auf
dem Meßplatz zwischen den Boutiquen versteckt und so in Gemeinschaft auf
die Bürger eingehauen. Eine Menge sind verwundet, zum Teil tödlich. Sogar
eine Patrouille der Bürgergarde haben sie überfallen und sind bis ins Rathaus
eingedrungen, wo die Bürgergarde die Wache hat.“ Der Kurfürst war sehr
verwundert hierüber und sagte: „Beruhigen Sie sich, Herr Seidler, die Sache
soll streng untersucht werden. Suchen Sie doch ja die Leute zu beruhigen und
sagen Sie ihnen das!“ — worauf Seidler erwiderte: „Königliche Hoheit, es
würde gut fein, wenn die Garde-du-Korps alsbald aus der Stadt verlegt würde.
Die Aufregung ist so ungeheuer, man kann nicht wissen, was geschieht.“ —
„Will’s überlegen“, bemerkte der Kurfürst, und Seidler empfahl sich.
Hinausgehen begegnete er dem Stadtkommandanten v. Lepel, welcher nun
eingelassen wurde.
Jn dem unteren Zimmer waren inzwischen noch mehrere Herren vom
Hofe angekommen, auch Minister Eberhard war unter ihnen. Seidler begab
1) Fabrikant 6ggena von der Firma Thilemann, Eggena & Comp.
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