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wieder etwas setzen, da werde man dem Generalmajor u. Helmschwerd und
dem Rittmeister u. Baumbach, dem damals interimistischen Kommandeur
der beiden Garde-du-Korps-Schwadronen, sowie dem Kommandeur der
2. Eskadron, Rittmeister Schenk zu Schweinsberg, mit dem obligaten Zeter
die Fenster einwerfen. General u. Helmschwerd wohnte damals an der Ecke
der Königs- und der Fünffensterstratze (Tlr. 7 der ersteren, in dem Hause, wo
jetzt die Papierhandlung von Beyer & Heeger sich befindet). Rittmeister
u. Baumbach hatte seine Wohnung schräg gegenüber in dem Hause, an dessen
Stelle jetzt das Hölkesche Haus Tlr. 6 der oberen Königsstratze steht.
Die Garde-du-Korps waren entschlossen, den ihrem Befehlshaber zu
gedachten Schimpf zu vereiteln oder zu bestrafen. Hit stillschweigender Ge
nehmigung der Offiziere hatten die beiden Wachtmeister Stiegel und Gärtner,
wie die spätere gerichtliche Verhandlung dargetan hat, die entsprechenden
Weisungen gegeben. Hinter der Bude des Zirkus Renz sowohl wie hinter
den Verkaufsbuden auf dem Hetzplatz hatte sich eine Anzahl Gardereiter
mit blanken Säbeln versteckt, lind als die Katzenmusikanten heranzogen und
an der Ecke der Fünffensterstratze ihr ohrenzerreitzendes Spiel begannen,
wurden sie mit blanken Klingen bewillkommnet, datz die Henge entsetzt
auseinanderstob.
Leider aber machten die wuterfüllten Reiter keinen Unterschied. Als
die ruhigen Bürger von ihren Ovationen in der Kölnischen Stratze und der
Wolfsschlucht weiter zur Königsstratze hin zogen, da fielen sie auch mit grim
migen Streichen über diese her. Datz die Ovation dem Hinist er v. Baum
bach, die Katzenmusik dem Rittmeister gleichen Hamens gelten sollte, das
vermochten sie nicht auseinanderzuhalten, und das Verhängnis nahm seinen
Lauf. Auf dem Platz von der Fünffensterstratze bis zum Königstor war zwei
Hinuten lang ein wildes Gemetzel, dann war der Platz leer und alles still.
Seidler trat an die Kasernentür neben der Wache. Vor der Türe stand
der Wachtmeister Gärtner, mit einem Besenstiel in der Hand; damit hatte er
seinem Kameraden Stiegel das verabredete Zeichen gegeben. Er erkannte
Herrn Seidler und rief in der höchsten Erregung: „Die Bürger haben uns
heute abend an der Hinterseite der Kaserne die Fenster eingeworfen. 1 ) Die
müssen wir nun wieder bezahlen. Es ist eine Schande, Gott verdamm mich!
Han getraut sich nirgends mehr hinzugehen, wir werden überall verhöhnt. Jch
habe zweiundzwanzig 7^hre meinem Fürsten gedient, und man will uns am
Ende noch überfallen. Da mutz man fein Hausrecht üben und draufschmeitzen."
1) Das Eandeskredit-Kassengebäude war damals noch nicht vorhanden.
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