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Garde-du-Korpskaserne aufgeschlagen. Zeidler hatte der Darstellung, die
etwa um 9 Uhr abends beendigt war, beigewohnt und begab sich zum Hallen-
1 gebäude am Königsplatz, um nachzusehen, ob die dahin und auf das Rat-
? haus kommandierten Bürgergarden-Wachen richtig besetzt feien. Denn es war
7 schon im Bause des Tages immer die Rede gewesen uon Demonstrationen und
l Ovationen zu ehren der neuen (sog. März)-Minister. Aus Dorsorge wurde
7 die Wache des Abends verstärkt.
Tlach dieser Revision ging Zeidler, der seine gewöhnliche Ziuilkleidung
trug, über den Rönigsplatz und begegnete hier dem Polizeidirektor Mor-
chutt. Zu gleicher Zeit kam ein Sergeant der Bürgergarde und meldete, es
7 fei ein großer Zug von Menschen aus der Obersten Gasse nach dem Rönigs
platz in Bewegung. Beide Männer blieben stehen und sahen auch bald — es
war inzwischen 10 llhr geworden — die schwarze Menschenmasse ihnen näher
kommen. An der Spitze schritt der Bikörfabrikant Müller nebst noch einigen
bekannten Bürgern. Zeidler trat zu ihnen und fragte Müller, was dieser Zug
zu bedeuten habe, woraus er zur Antwort erhielt: man wolle den Ministern
Eberhard, Weiß und v. Baumbach ein Uiuat bringen. Zeidler sagte, er werde
mit einer starken Abteilung Bürgergarde ihnen auf dem Fuße nachfolgen
7 und bei dem geringsten ungebührlichen Bärm, wie etwa, wenn eine der be
liebten Katzenmusiken wiederholt werden sollte, einschreiten. Müller ver
sicherte aufs feierlichste, daß er für alle Folgen verantwortlich fei. Es fei nur
der eben ausgesprochene Zweck, der sie vereinigt habe. Die ganze Geschichte
dauere höchstens eine halbe Stunde; dann würde jeder ruhig nach Haufe gehen.
\ Diese Erklärung ist wichtig für die Beurteilung der nachfolgenden Bor-
gänge. Zeidler, der wohl auf Grund von Müllers abgegebener Uersicherung
\ die Mitnahme der Patrouille für unnötig erachtete, ging nun rasch voraus
die Wolfsschlucht hinauf, wo in einem der Wolf sehen Häuser der Minister
Eberhard wohnte, nach der Garde-du-Rorps-Raferne zu. Morchutt blieb
etwas zurück, und beide verloren sich im Gedränge. An der Ecke der Kaserne
angekommen, blieb Zeidler stehen und hörte in der Entfernung vor der Woh-
7 nung des Kriegsministers Oberstleutnant Weiß in der Kölnischen Straße (der
selbe wohnte in dem Bankier Bouis Pfeifferschen Hause, jetzt Tlr. 4) lautes
Diuatrufen. Dann zog die Menge weiter und brachte vor der Wohnung Eber
hards ebenfalls ein dreimaliges Hoch aus, um vor der Wohnung des Justiz-
ministers v. Baumbach das harmlose Uergnügen zu wiederholen. Ein Teil
davon schob sich zu dem Ende unterhalb der Reitbahn vor der Garde-du-
Korps-Kaserne, ein Teil oberhalb derselben über den Platz vor der Kaserne
j her. Die Umfassungsmauern der Reitbahn waren damals noch nicht vorhanden.
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