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ein nicht gerade uon freundnachbarlicher Gesinnung eingegebenes Bittgesuch
ein, das; die Universität uon Marburg nach Cassel verlegt werde. Auch zeigten
sich dieselben, deren Haupt Wortführer damals der Schreinermeister Eckel
war, in einer Eingabe an den Magistrat als unbedingte Gegner der Gewerbe
freiheit und hofften, durch Beschränkung der Bürgeijaufnahmen die Konkur
renz fernzuhalten. Ein Hilfsverein, der sich unter des Oberbergrats Schwedcs
Geltung dahier gebildet hatte, um „bei der allgemeinen Stockung der Ge
schäfte den der Verzweiflung nahestehenden Handwerkern durch kleine Ar
beiten für Rechnung des Vereins, augenblickliche Unterstützung zu verschaffen“,
hatte die Absicht, solche Gegenstände in hiesigen Läden zur Ansicht und zum
Verkauf auszustellen; allein die Zustimmung der Zünfte war nicht zu erhalten,
da sie in der öffentlichen Ausstellung eure Bevorzugung der Gadenbesitzer
und damit eine Beeinträchtigung ihrer eigenen Gerechtsame erblickten.
Der glücklichste Gedanke war die Gründung der Gewerbeschule im
Sommer des Verfassungsjahres, zu deren Einrichtung der große Chemiker
WöHler von Berlin im Jahre 1832 herberufen wurde, nur ließen sich ihre Er
folge erst mit der Zeit erwarten.
Jn dieser erwerbslosen Zeit sollte es wunder nehmen, wenn man den
Ernst sieht, mit dem man dem Dienst bei der durch § 40 der Verfassungs
urkunde vorgesehenen und durch Gesetz vom 23. Juni 1832 organisatorisch
begründeten Bürgergarde oblag, lind man hat wohl gesagt, daß es besser
gewesen wäre, wenn der Bürger, anstatt Soldat zu spielen, seinem Gewerbe
betrieb nachgegangen wäre. Das Urteil, so einseitig gefällt, trifft nicht zu,
— wenigstens nicht für die Stadt Cassel. Hier hat die Bürgerwehr tatsächlich
in jenen unruhigen Zeiten eine Mission erfüllt. Sie hat einmal die zu Aus
schreitungen und Revolten geneigten Elemente im Zaume gehalten und
weiter, indem sie dies tat, der Reaktion die Möglichkeit wenn nicht ganz, so
doch nach Kräften genommen, durch Heranziehung des regulären Militärs
jeden Widerstand zu brechen und damit wieder dem absoluten Regiment den
Weg zu bahnen. Auf solche Weise hat sie der Erhaltung des Rechtsstaates
wichtige Dienste geleistet.
Am 26. Mai 1831 fand auf dem Friedrichsplatze unter großem Zudrang
des Publikums die Weihe ihrer sahnen statt, die von den Brauen und Jung
frauen der Stadt gestickt und von der Kurfürstin überreicht worden waren.
Pfarrer Wilcke von der St. Martinskirche vollzog die feierliche Handlung.
Das Bild, das uns diesen Weiheakt vergegenwärtigt (Abb. Tafel 23), zeigt
alle Fenster des Friedrichsplatzes und sogar die Dächer der Häuser von Zu
schauern besetzt, nur die des kurfürstlichen Palais find geschlossen. Es wäre
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