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ihr einstiger Mitschüler auf dem Cyzeum, der sich weniger als Dichter wie als
Übersetzer (des Calderon) einen Tlamen gemacht hat. Zu ihnen gesellten sich
einige jüngere Künstler, wie Werner Henschel (der Bruder des Oberbergrats),
als Bildhauer — er schuf u. a. das Bonifatiusdenkmal in Fulda — sehr be
deutend; der Historienmaler Eudwig Sigismund Kühl, der spätere Direktor
der hiesigen Gemäldegalerie, und dessen Bruder Julius, der Architekt, der
damals mit seinem Werk über die italienischen Baudenkmäler in die Öffent
lichkeit trat, und Ludwig £mil Grimm, der jüngere Bruder der großen Germa
nisten, der sich namentlich durch seine zarten und liebevoll fein ausgeführten
Radierungen (siehe die Ansicht von Cassel auf Tafel 20) einen Damen gemacht
hat. Grimm und Henschel verknüpfte die innigste Freundschaft. Don den
Offizieren war es vor allen Kadowitz, der einen Kreis geistig angeregter Kame
raden zu wissenschaftlichen und philosophischen Studien um sich vereinigte;
seine vertrautesten Freunde waren Wilhelm von Uerschuer, Rittmeister bei
den Gardehusaren, und Alex von Boyneburg; auch Karl Sigismund Freiherr
Waitz von Eschen sowie der Kammerherr der Kurprinzessin und spätere Stall
meister Treusch von Buttlar gehörten dazu. Alle diese jungen Männer hielten
lebhafte Fühlung untereinander. Als 1820 Achim von Arnim, der berühmte
Dichter der romantischen Schule und als Mitherausgeber der in des Knaben
Wunderhorn vereinigten ersten deutschen Oolksliedersammlung hochverdient,
wieder einmal zum Besuche der Grimms in Cassel weilte, findet sich in Wil
helms Gedenkbuch unterm 27. Dovember der Eintrag, datz er abends mit
Arnim bei Ruhl (dem Maler, den jener in Berlin kennen gelernt hatte) ge
speist habe und datz noch Radowitz, Boyneburg, Carvacchi und Waitz zugegen
gewesen seien. Datz damals der spätere Minister Daniel Hassenpflug, der Schwa
ger der Brüder Grimm, den von den Romantikern wegen seines Humors viel
bewunderten satirischen Roman „Schelmuffsky“ hier herausgab als Unter
brechung seiner juristischen Tätigkeit beim Justizsenat der Regierung, dürfte
wenig bekannt sein.
Diese Periode geistiger Hebung hätte im dritten Jahrzehnt des vorigen
Jahrhunderts einer öden Teere Platz gemacht, wenn nicht Wilhelms II. Hof
haltung dem Theater wenigstens zu einer glanzvollen Blütezeit verholten hätte.
Diese Blüte knüpft sich vornehmlich an den Damen Ludwig Spohrs, des
grotzen Komponisten und Schöpfers der „Jessonda" und der „Letzten Dinge“,
des ausgezeichneten Geigenspielers, der im Januar 1822 als Hofkapellmeister
herberufen wurde und von da an bis zum Jahre 1857, wo er in den Ruhe
stand trat, dem musikalischen Leben in unserer Stadt einen mächtigen Jm-
puls gegeben hat (Abb. Tafel 21). Einige seiner Libretti, wie das zur Oper
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