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einen ausgezeichneten Berater hatte, uneingeschüchtert durch die brutalen
Wutausbrüche seines Vaters, ebenfalls entschieden abgelehnt. Da sandte
Wilhelm II., in dem instinktiven Gefühl, daß sein Verhältnis zu der Mä
tresse nach außen hin in ein anderes Eicht gerückt werde, wenn der Thron
erbe durch feine Aufwartung bei ihr dieses Verhältnis anerkenne, und fest
gewillt, sich hier Gehorsam zu verschaffen, seinem Sohn am 30. Januar
1823 den gemessenen Befehl, noch dazu ln schriftlicher Form, demnächst bei
einem Ballfest der Gräfin zu erscheinen. Aber der Prinz ließ die Weisung un
beachtet und gab, als der Vater nach den Urhebern des Widerstandes forschte
und die Kurfürstin bezichtigte, die mannhafte Antwort, daß er selbst für seine
Handlungen einstehe. Gleichwohl genügte dies dem Vater nicht. Außerordent
lich mißtrauisch, wie er war, forschte er weiter in der Umgebung seines Sohnes
und verfiel auf das höchst bedenkliche Mittel, dem letzteren in der Person des
Generals von Ochs unter dem Titel eines militärischen Begleiters einen Auf
passer zu bestellen. 6s ist beklagenswert, daß sich der ältere, auf manchem
Schlachtfeld ausgezeichnete Offizier zu dieser Holle gebrauchen ließ. Rado-
witz urteilt, daß Ochs kein Mittel zu feinem Zweck verschmäht habe, und daß
durch ihn Briefe des Kurprinzen und der Kurfürstin, welche beide mit Ende
April 1823 sich zu längerem Besuche nach Potsdam an den nahe verwandten
preußischen Hof begeben hatten, an Hadowitz geöffnet worden feien, aus denen
der Anteil des letzteren an der Opposition gegen die Reichenbach dem Kur
fürsten klar wurde. Auch unbedachtsame Äußerungen, die in den dem Kur
prinzen nahestehenden Kreisen jüngerer Offiziere gefallen waren, wurden
— den Berichten des preußischen Gesandten zufolge — dem Eandesherrn
hinterbracht. Am 9. Juni verfügte Wilhelm II. die Verbannung seines Sohnes
nach Marburg. 6s kam zu einer sehr heftigen Aussprache zwischen dem Prinzen
und feinem Mentor, der auch in Marburg nicht von ihm weichen wollte, und
auf diese neue oppositionelle Haltung des Kurprinzen erfolgte die Kata
strophe. Beunruhigt durch die Rachricht, daß der Kurprinz und eine Anzahl
Offiziere bei der Kurfürstin auf deren Eandsitz Schönfeld vor dem Frank
furter Tore, den ihr Gemahl ihr im ersten Jahre seiner Regierung noch zum
Geburtstag geschenkt hatte, und der nun den Hamen Augustenruhe führen
sollte, zur Abendgesellschaft versammelt seien, und eine Verschwörung dahinter
witternd, kommt der Kurfürst am 13. Juni abends im schärfsten Galopp von
Wilhelmshöhe herabgeritten. Den Hornisten von der Wilhelmshöher Tor
wache nimmt er mit und läßt Alarm blasen, um die fehlenden Offiziere festzu
stellen. Als die Garnison versammelt ist, wird ein Parolebefehl verlesen, durch
welchen der Hauptmann von Radowitz beordert wird, sich auf der Stelle nach
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