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schwarzer Maske — dem Kurprinzen den ganzen Abend auf Schritt und Tritt 1
gefolgt fei, wie in der Stadt allgemein erzählt wurde. Unter den 266 Ball- a
gasten waren überhaupt nur fünf schwarze Dominos anwesend gewesen. Der B
Charakter und persönliche Kuf der Träger dieser Masken aber lieh sie über a
jeden Verdacht erhaben erscheinen. Der XUirt hatte nur fünf Gläser Grog B
den ganzen Abend über verabreicht, und diese waren von den Bestellern ge- a
meinsam getrunken worden. Unaufgeklärt blieb vor allem der Widerspruch B
zwischen Bechstädts Angabe, daß ihm der verhängnisvolle Trank um 2 Uhr a
nachts gereicht worden fei und der Tatsache, daß er 1 % Stunde vorher be- B
reits weder im Ballsaal noch sonstwo im Hause zu finden gewesen war. n
Die Untersuchungskommission gelangte demnach zu der Überzeugung, B
daß nur der dritte Ball, der des Selbstmordes, übrig bleibe. Was hierfür a
spricht, ist einmal der Umstand, daß Bechstädt in früheren Jahren mehrfach B
an Melancholie gelitten und Lebensüberdruß gezeigt hatte. 6r war, da fein a
Uater Alkoholiker gewesen, belastet. Hach einer sehr traurigen Jugend als B
Lakai an den Hof des Königs Jerome gekommen und hier bis zum Ober- a
lakai aufgestiegen, hatte er den König auf der Flucht im Jahre 1813 nach B
Paris begleitet, war aber dort entlassen worden und, in der Sorge um fein a
ferneres Schicksal und in allen seinen Hoffnungen getäuscht, in eine tiefe Ge- B
mütskrankheit verfallen, in der er von den bösesten Vorahnungen geängstigt a
wurde. Hur mit Mühe war er zur Kückkehr nach Cassel zu bewegen gewesen, B
wo er befürchtete, als Spion verhaftet zu werden. Schließlich artete dieser a
quälende Trübsinn sogar in körperliche Krankheit aus. Wiederhergestellt und B
sogar in den kurfürstlichen Hofdienst aufgenommen, hatte er doch öfters, a
in seltsamen Vorstellungen befangen, seine Obliegenheiten versäumt; einmal B
im Bade Henndorf hatte der ihn behandelnde Arzt geradezu den Gindruck a
gehabt, daß Bechstädt mit Selbstmordgedanken umgehe. Und noch 8 oder
14 Tage vor seinem Tode hatte er, als er dem Kurprinzen das Gesuch eines a
anderen verabschiedeten Bedienten um Gewährung einer Pension überbrachte, B
die Gelegenheit ergriffen, seinen Herrn zu bitten, daß er sich nach seinem a
(des Lakaien) Tode doch seiner Frau und Kinder annehmen möge. Diese B
Bitte hatte er so dringend und in einem so sonderbaren Tone vorgetragen, a
daß der junge Prinz es für mehr als einen gelegentlichen Appell an feine Groß- B
herzigkeit halten mußte. a
Bei der Beurteilung des Falles wäre vor allen Dingen zu fragen, ob B
jemand, dem ein Unbekannter ein Glas Grog mit mehr als 2 Gramm Arsenik a
darin, denn soviel wurde noch ungelöst in den Eingeweiden Bechstädts ge- B
funden, Geschmack finden kann, das Glas bis auf den Rest zu leeren. Arsenik a
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