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gasten, aber niemand weif} von ihm, und alles Nachfragen ist vergeblich. Der
Kurprinz ist genötigt, den Heimweg mit seinem Adjutanten zu Fuß zurückzu
legen. Auf dem Bieg zum Palais schlägt es 1 Uhr.
Erst nach 2 Uhr langt Bechstädt in seiner Wohnung in der Frankfurter
Strafe an. Die Zeit vermag er nicht genau anzugeben, meint aber, daß er sich
solange, d. h. bis zu der Stunde, wohl auf dem Balle aufgehalten habe. Seine
Frau liegt bereits zu Bette, erhebt sich aber sofort, als ihr Plann über heftige
Feib schmerzen klagt. Sie fragt ihn, ob er zuviel getrunken habe, was er ver
neint. Nun bereitet sie ihm einige Tassen Kaffee, die er aber erbricht. Don
dem getrunkenen Grog sagt er der Frau kein Wort, trotzdem er schon auf dem
Heimwege Schmerzen empfunden haben will. Frau Bechstädt macht ihm
nunmehr heißen Tee, nach dessen benutz er sich äutzert, datz es ihm besser
werde. Dann verlangt er Holundertee, indem er meint, es habe sich ihm
wohl eine Erkältung auf den Hagen geworfen. Erst als bald nachher ein hef
tiger Durchfall sich einstellt, sieht er seine Frau bedenklich an und sagt zu
ihr: „was hältst du von mir, Gretchen, wie sehe ich aus? 'Jcln glaube, ich
muH sterben.“
über solche Worte ist die bis dahin nichtsahnende Frau tief erschrocken
und schickt nunmehr sofort zum Arzt. Es ist morgens 7 Dhr etwa, als der
Feibchirurgus Bäumler erscheint. Auf dessen Frage, was er auf dem Balle
genossen habe, erwidert der Kranke: „Ein blas ßrog!“ Die weitere Frage,
ob er dieses ßlas ganz ausgetrunken habe, beantwortet er mit ja und fügt
hinzu, es fei ihm sofort nach dem Genusse des Getränkes ganz elend geworden,
so datz er habe hinausgehen müssen, sich zu erbrechen. Auch habe er unmittelbar
Schmerzen empfunden. Dieses seines Zustandes wegen fei er vom Stadtbau
nach Haus gegangen, ohne dem Hauptmann v. Steuber den Grund seiner
Entfernung anzugeben. Auf die nunmehr an ihn gerichtete Frage des Arztes,
wer ihm denn den Grog gereicht habe, gibt Bechstädt die Antwort, datz dies
eine schwarze Haske in gleichem Domino gewesen sei, die er nicht erkannt
habe. Und weiter gefragt, um welche Zeit jene Haske ihn zum Trinken
des Grogs veranlasst habe, gibt er bestimmt an, datz dies gegen 2 Dhr nach
Hitternacht gewesen sei. Er selbst ist jetzt der Ansicht, datz ihm wohl einer mit
„Rattenpuluer“ vergeben haben müsse. Ob nun gleich der Feibchirurgus
Bäumler und die inzwischen noch herbeigeholten ersten Arzte der Stadt, der
Obermedizinaldirektor Grandidier und der Obermedizinalrat Heräus, da sie
die Ursache der Erkrankung sofort erkannten, die zu Gebote stehenden Gegen
mittel verordneten, so war doch alles umsonst und eine Kettung des Fakaien
nicht mehr möglich. Er starb bereits gegen 9 Dhr des Horgens. Die mit größter
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