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gefolgt von einer unzählbaren Menschenmenge, die sich bald in die locker
werdenden Reihen eindrängte, den Söhnen und Brüdern das letzte Geleit
zu geben. Auch Wilhelm Grimm war dabei. Sein Bruder Eudwig, der Maler,
stand als Eeutnant im 3. Eandwehrregiment. Am Tor erwartete ihn der
Bruder und gab ihm das Geleite bis an die Pappelallee bei Schönfeld. Da
trennten sie sich mit einem Kutz.
Auch der Kurfürst soll, wie erzählt wird, als der Sohn feine Regimenter
am Uater vorbeiführte, mit inniger Rührung und mit Thränen im Auge den
jungen Söhnen seines Bandes nachgeblickt haben. Aber die Rekruten, die
noch vielfach ihre blauen und weihen Kittel trugen, da sie erst auf dem Marsch
uniformiert werden sollten, die kaum die nötigen Griffe innehatten, und
denen vor allen Dingen kein Zopf im Racken hing, sie konnte er noch nicht
für Soldaten anerkennen. „ Gut, daß die Wilden fort sind," sagte er nach ge
endigtem Dorbeimarsch zu dem neben ihm haltenden General von Xlrff, der
die Anschauungen seines Herrn teilte, „jetzt wollen wir an unsere Garden
gehen.“ lind diese drillte er auf dem Paradeplatze und matz ihnen die Zöpfe,
während die jugendfrischen Rekruten dem Peinde auf dem Kriegsschauplatz,
den die oberste Kriegsleitung ihnen anwies, kräftig zuleibe gingen.
Glänzende Taten haben die Hessen im Peldzug von 1814 zu verrichten
wenig Gelegenheit gehabt. Man hatte sie meist für den festungskrieg be
stimmt; aber da haben sie ihre Schuldigkeit getan. Sie machten andere frei,
die im Felde Rapoleon überwanden und Paris zu falle brachten. Dann kehrten
auch sie in die Heimat zurück. Der 4. Juli war der Tag des feierlichen Ginzuges
der ersten Kolonne in Cassel, der die Bewohner unserer Stadt in die freudigste
Aufregung versetzte. Line schier unabsehbare Menschenmenge zu futz, zu
Rotz und zu Wagen, aus nah und fern herbeigeströmt, wogte zum frankfurter
Tore hinaus, tlber dem weiten Tale lachte der herrlichste Sonnenschein und
spiegelte sich wider auf den Gesichtern froher Menschen. Die hiesigen Bürger-
schützen versahen den Ehrendienst, ihre reitende Abteilung hatte den Kur
prinzen als den Führer der Kolonne in Wabern in Empfang genommen, das
Bataillon zu futz bildete an der Stratze vor dem Tore Spalier.
Hm Mittag ritt der Kurfürst, umgeben von einem glänzenden Gefolge,
den Ankommenden entgegen. Diesseits Riederzwehren erwartete ihn fein
Sohn; beide umarmten sich unter dem Jubel des Holkes aufs innigste. Hierauf
führte der Prinz die Truppen an seinem Uater vorbei. Die Spitze bildeten
die reitenden Bürgerschützen. Alsdann folgte die erste Abteilung der Stabs-
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