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Durchmärsche und Einquartierungen, die {Lieferungen für die Heere und die
erheblichen Kosten für die großen {Lazarette, die alsbald in hiesiger Stadt
hergerichtet wurden. Und dem allen gegenüber eine völlig leere Stadtkasse!
Der erste Gedanke, bei dem Staate Hilfe zu suchen, erwies sich als eitel;
denn der hatte selbst nichts. Die Präfektur antwortete nicht einmal. So griff
man, wie man dies von der neuen Regierung gelernt hatte, zu dem beliebten
Mittel der Zwangsanleihe. Man teilte die Bürgerschaft in acht Klaffen, deren
Darlehen sich von 12 % Rtlr. aufwärts bis zu 500 Talern für den Kopf be
ziffern sollten. Indern man zur Verzinsung einen Aufschlag des Oktroi aufs
Fleisch — einem neuen zu den früheren — sich von der Präfektur genehmigen
ließ, traf man die Familien zahlreichen Bestandes am härtesten, die ohnehin
unter dem rapiden Kurssturz des westfälischen Geldes, das von überall her
nach Cassel abgeschoben wurde, durch die von der russischen Militärbehörde
erzwungene Annahme russischen, später fast wertlosen Papiergeldes, und die
damit hervorgerufene Preissteigerung aller {Lebensbedürfnisse schwer zu leiden
hatten. Daß bei alledem Klagen über die schlechten Zeiten kaum jemals laut
werden, ist zu bewundern. Sie gingen unter in der allgemeinen Begeisterung,
in der Opferfreudigkeit, die alle Stände ohne Ausnahme ergriffen hatte.
Die Ausrüstung der hessischen Truppen zum Kriege gegen Tlapoleon
wurde mit äußerstem Nachdruck betrieben. Hing doch von der Teilnahme
des Kurfürsten die Mederherstellung seiner Dynastie ab! Hessen stellte in
kürzester Zeit — ein wahres Wunder der Organisationstätigkeit — 24000
Mann ins Feld, eine Zahl, die nach den Verlusten des russischen Feldzuges in
gerechtes Erstaunen seht. Zwei Kolonnen waren am 20. bezw. 30. Januar
1814 ins Feld gerückt. Der Ausmarsch der dritten, die der Kurprinz Wil
helm persönlich ins Feld führte, gestaltete sich besonders erhebend. Am 1. März
hatte in feierlichem Gottesdienst die Fahnenweihe in der Martinskirche statt
gefunden. Die Nachrichten vom Kriegsschauplätze lauteten in jenen Tagen
infolge der glänzenden Siege Napoleons über die schlesische Armee (10. bis
15. Februar) und über die Hauptarmee (17. und 18. Februar) gerade sehr
wenig günstig; deshalb begleiteten heiße Wünsche die nachrückenden Ver
stärkungen.
Am 2. März frühmorgens nahmen die Regimenter zuerst auf dem Fried
richsplatz Aufstellung. Hier schritt der alte Kurfürst die Fronten ab, um sich
sodann vor das Palais feiner Gemahlin in der Oberen Königsstraße {die jetzige
Militärintendantur) zu begeben, wo der letzte Vorbeimarsch im Angesicht
der ganzen dort versammelten fürstlichen Familie stattfinden sollte. Danach
zogen die jungen Soldaten mit lautem Gesang zum Frankfurter Tore hinaus,
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