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tember stürmte ein Haufe junger Heute zum Königsplaße; ohne auf die Ab
mahnungen selbst von seiten russischer Offiziere zu achten, legte man dem
Monument des Kaisers Stricke an, um es von seinem Piedestal herunterzu
reißen, und da es diesen Versuchen widerstand, schlugen einige Fanatiker dem
Bilde die Aase ab und den rechten Arm.
Der 1. Oktober war ein unvergleichlich schöner Herbsttag. 6ine große
Menschenmenge pilgerte schon am frühen Morgen hinaus zum Forste, um die
Befreier zu begrüßen, die auf Kosten der Stadt reich mit Speise und Trank
bewirtet wurden. Don hier geleitete man den General, den viele wegen seines
roten Ordensbandes für den Kurprinzen hielten, im Triumphe zu seinem
Quartier in die Stadt, das er in der Bellevuestraße im von Berlepschfchen
Hause (jetzt Ar. 10) nahm. 7n einer Proklamation erklärte er das Königreich
Westfalen für aufgelöst und die Behörden für abgesetzt. Aur für die Hand
habung der laufenden Geschäfte genehmigte er die Bildung einer Kommission,
aus dem durch den Hinzutritt sachkundiger Männer verstärkten Munizipalrat
gebildet. Aachdem er die öffentlichen Kassen mit Beschlag belegt, verließ er
am 3. Oktober Cassel. Der Präfekt des Fuldadepartements und der Maire
der Stadt mußten ihm als Geiseln folgen.
wofür sie bürgen sollten, sagte man nicht, noch ersieht man überhaupt
den Zweck des ganzen Handstreiches und der Proklamation, durch die der
russische Reiterführer ein ganzes Staatswesen über den Haufen warf, ohne
etwas anderes an die Stelle zu setzen. Als er abrückte und Stadt und Band der
Anarchie überließ, folgte ihm die gewaltige Enttäuschung aller Deutschge
sinnten, und es war nun an den Franzosen, sich ins Fäustchen zu lachen, die
auch ihre Triumphgefühle keineswegs verbargen. Zum Schutze des Eigentums
bildete sich eine Bürgerwehr, und die Kommission hatte alle Hände voll zu
tun, um Ordnung zu halten. So sehr man Grund hatte, die Angnade des
Königs und die Rache der französischen Gebieter zu fürchten, so sah man doch
ein, daß ihre Rückkehr allein imstande war, die Ordnung herzustellen.
Am 7. Oktober rückte Allix wieder ein. Der König hatte ihn zu seinem
Beutnant ernannt und ihn mit voller Gewalt ausgerüstet. Er verfügte über
ausreichende Streitkräfte, die man von Mainz aus zur Derfügung gestellt
hatte, und die sich in den nächsten Tagen noch verstärkten, so daß die Stadt
stark mit Einquartierung belegt wurde. Die erste Ankündigung, die der neue
Königsleutnant am Tage nach seinem Einzug erließ, lautete noch beruhigend
genug und stellte der Bürgerschaft das beste Zeugnis aus. Aachdem aber die
zurückgebliebenen Franzosen und die Polizeiorgane ihm den allgemeinen
Jubel geschildert hatten über den Einzug der Russen, da zog er andere Saiten
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