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Ach! Unsres Königs Auge strahlet
Heut gröfjrer Feier rund um sich,
Und feine innre Güte malet
Tlicht uns im Götterlächeln sich.
Drum meld’ ein Dolkston ihm, daß jeder
Heut von dem Allbeherrscher fleht,
Daß gleich der wolkennahen Leder
Sein Ruhm und Glück sich hoch erhebt.
Jn Cassel schallen tausend Kreise,
Jn denen laut Dein Diuat klingt,
Und mit der brauen Ginfalt Uleise
Das Städtchen und das Dörfchen fingt.
Des Armen Tisch Begeistrung tränket,
wo sonst der Wasserkrug nur stand.
Sein Weibchen sich im Tanze schwenket,
Jhr Kind im Arm und an der Hand.
wie uon dem Himmel Sonn’ und Regen
Dein Dolk sich als fein Glück begehrt:
So send’ uon fern ihm Deinen Segen
Und schätz es Deiner Liebe werth!“
Solche mit echtestem Byzantinismus durchtränkte Poesie war damals
unerläßlich, und Herru. Canstein konnte nicht anders, als feine Beier auf solchen
Ton zu stimmen. Der Ceser möge daraus nur die innere Unwahrheit der Zu
stände jener Tage beurteilen, wo eben noch die hessischen Patrioten voll Hoff
nung gewesen waren, J^öme lebendig zu fangen, und wo sie jetzt teils wie
gehetztes Wild in den Wäldern umherirrten, teils durch die Kugeln der west
fälischen Soldaten auf dem Porste den Tod fanden. Der Wechselwirkung
zwischen Stadt und Band konnte sich auch Cassel nicht entziehen, und es wäre
unrecht, obige und ähnliche Poesie für den wahren Ausdruck der Uolksstimmung
zu halten, trotz der günstigen Veränderung, die mit unserer Stadt vor sich
gegangen war.
Unter Kurfürst Wilhelm I. war Cassel, das konnte niemand leugnen,
ein überaus einförmiger und stiller Ort gewesen. Don der Anwesenheit eines
fürstlichen Hofes war man kaum etwas gewahr geworden, um so mehr als der
Kurfürst und die Kurfürstin getrennt und beide auf bürgerlich einfachem
Putze lebten, er im Pavillon in der Bellevue, bezw. des Sommers auf seiner
Wilhelmshöhe, sie in einem anspruchslosen Hause der oberen Königsstratze.
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