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stäten sitzen in einem (wie es heißt) über alle Beschreibung prachtvollen Wagen,
der von acht Pferden gezogen wird. Dicht an den Kutschenschlägen reiten die
königlichen Generaladjutanten, während rings die Dobelgarde unter An
führung eines Grafen von Stolberg sich verteilt, und was sonst noch zum könig
lichen Hofstaat gehört, sich anschließt. Dicht enden wollender Jubel empfängt
das königliche Paar. Wieder Trompetengeschmetter, und die hiesige Bürger
ehrengarde (Garde d’honneur ä cheual) trabt heran, auch lebhaft begrüßt.
Dann folgen eine Anzahl Galawagen, in deren erstem die Oberhofmeisterin
der Königin, in den andern die übrigen Damen vorn Hofe. Die zweite Ab
teilung der polnischen Heiter zusamt einer Abteilung Gendarmerie beschließen
den Zug.
Sobald dieser das Wilhelmshöher Tor erreicht, beginnt von allen Kirch
türmen der Stadt feierliches Geläute. Dazwischen donnern die Geschütze
ihre Salven. Alles war wohl geeignet, einen tiefen Eindruck auf die Gemüter
zu machen.
Die erste feierliche Begrüßung findet am Rondel der Wilhelmshöher
Allee, dem jetzigen Wilhelmshöher Platze, statt. Hier haben die Magistrate
der Altstadt und der Oberneuftadt Aufstellung genommen, gedeckt von einer
Abteilung der Bürgerschützen in Stärke von 100 Mann. Die Ratsherren tragen,
altem Rechte zufolge, Degen an der Seite und nehmen sich würdevoll aus.
Auch die fünf Stadtsoldaten stehen sehr stolz da; denn sie haben zu dem Tage
ganz neue Uniformen erhalten: Rock, Kamisol und kurze Hosen aus hell
blauem Tuch (Rasch), aus Barchent und steifem Schechter, dazu lange Strümpfe
und Schnallenschuhe. Und auf den dreieckigen Hüten haben sie Bordüren
und seidene Schnüren und Silbertressen, davon das Stück einen Taler kostet.
Zuerst tritt der Bürgermeister der Altstadt, Rat Wetzel, vor und hält
eine — dem König freilich unverständliche — Ansprache in deutscher, der
Oberneustädter Stadtschultheiß Reinück eine solche in französischer Sprache.
Ersterer überreicht die Schlüssel der Stadt, die der junge Monarch jedoch mit
herzgewinnender Huld und Güte sogleich zurückgibt.
An der Oberneustädter Kirche haben, dem kaiserlich-französischen Zere-
monial gemäß, die deutschen und französischen Prediger derselben, der In
spektor Raffin und die Pfarrer Klingender und Ramus Aufstellung genommen,
umgeben von ihren Presbyterien. Dun biegt der Zug in die Prankfurterstraße
ein. Uor dem Triumphbogen, der diese abschließt, harrt der zeitige Ober
schultheiß der Stadt, Rat Beermann, als Oberzunftmeister an der Spitze einer
Deputation sämtlicher Gilden und Innungen, auf deren Kosten der Triumph
bogen errichtet wurde, und überreicht unter Trompeten- und Paukenschall
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