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ix.
Die Zeit der franzö fisdien Fremdherrschaft und des
Königreichs Westfalen, t806~t$t3.
Als Kurfürst Wilhelm mit seinem Sohn die Stadt verlassen hatte, dauerte
es nicht lange, so raffelten die kleinen französischen Trommeln durch die
Straßen von der Fuldabrücke herauf, am verlassenen Schloß vorbei zum Frie
drichsplatz. Etwa 6000 Mann nahmen hier Aufstellung und lösten sofort die
Hauptwache am Auetor und die übrigen Torwachen ab; nachdem sie fluchend
und knirschend ihre Gewehre auf dem Straßenpflaster zerschlagen hatten,
überließen die stattlichen hessischen Grenadiere im vorschriftsmäßigen Wacht-
anzuge, mit Zopf und Klebelocken, ihre Posten den kleinen, behenden Fran
zosen, denen die kurzen Zöpfchen nur aus alter Gewohnheit noch hier und da
im Hacken hingen. Cassel hatte für sieben Jahre aufgehört, eine deutsche
Stadt zu fein.
Wohl war es ein brutaler Gewaltakt, als Napoleon die Neutralität
des Kurstaates aus den Augen fetzte. Aber wenn fein Marschall Mortier die
Proklamation, die er am Tage seines Ginrückens an die Bewohner Hessens
erließ, mit den Worten einleitete: „Jch komme, von euerm Tande Besitz
zu nehmen; das ist das einzige Mittel, um euch die Greuel des Krieges zu er
sparen", — so hatte er nicht ganz unrecht. Die Niederlage der Preußen bei
Jena würden die 20000 Hessen, selbst wenn das ganze Armeekorps mitgefochten
hätte, nicht aufgehalten haben, und Kurhessen wäre dann als erobertes Fand
behandelt worden, während es sich jetzt, da der Kaiser feine besonderen Pläne
mit ihm hatte, immerhin einer etwas, wenn auch nicht gerade viel glimpf
licheren Behandlung erfreuen mochte.
Man hört, was Cassel betrifft, nichts von der sonst üblichen Kontribution,
die eine eroberte Stadt regelmäßig bezahlen mußte, — nicht einmal von dem
beliebten Ehrengeschenk (sogenanntem Douceur), mit dem sich die franzö
sischen Generäle für gute Behandlung von der Bürgerschaft im voraus be
danken ließen. Mortier, der spätere Herzog von Treviso, ein Jude von Geburt,
legte der Stadt gegenüber große Ceutseligkeit an den Tag und suchte alle
Besorgnis nach Möglichkeit zu verscheuchen, wie er denn auch am Tage seines
Eintreffens der alten Kurfürstin, die im Schlosse zurückgeblieben war, seine
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