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haben soll, ebensowenig wie es dem fürsten gelang, die modernen Ideen
an der Grenze seines Bandes aufzuhalten.
Daß Wilhelm IX. bei dieser seiner Stellungnahme von den besten Ab
sichten beseelt war, und dafj es in erster Onie die Greuel der Revolution
waren, die ihn erschreckten, darf nicht bezweifelt werden. £r verfolgte alle
Vorgänge diesseits und jenseits des Rheines aufmerksam, und in seiner Hof-
bibliothek finden sich eine Menge Flugschriften über die fragen der Zeit.
Auch wissenschaftlich wollte er der großen Bewegung zu selbe gehen, indem
er (1794) in den Berliner Zeitungen den Gelehrten Deutschlands die Preis
aufgabe stellte, über die Hauptschlagworte der Revolution: Menschenrechte,
freiheit und Gleichheit zu schreiben, worauf allerdings nur eine Schrift, und
auch diese erst vier Jahre später, einlief.
Den Charakter dieses merkwürdigen, keineswegs gewöhnlichen Mannes
zu zeichnen und zu analysieren, wäre eine eines Geschichtsschreibers wohl
würdige Aufgabe.
Wilhelm IX. war sparsam, ja geizig; allein er opferte seiner Baulust
Millionen und baute zur Pracht sowohl wie im öffentlichen Interesse. Den
Weißenstein schmückte er seit 1787 mit dem neuen Schlosse und der 1793 be
gonnenen Cöwenburg und fügte den Wasserkünsten den Aquädukt hinzu;
den herrlichen Park schuf er nach englischem Stil um durch Beseitigung der
zopfigen Anlagen, so daß die Umbenennung des Weißensteins in „Wilhelms
höhe" wohl verdient war, wenn auch an sich das Verschwinden des alten
Hamens bedauerlich bleibt. Kirchditmold beschenkte der fürst mit einem
neuen Gotteshaus an Stelle der alten mitten im Dorf gelegenen gotischen
Kirche, die dem Einsturz nahe war; die Stadt Cassel mit der neuen Wil
helmsbrücke. Die alte fuldabrücke, welche die Untere fuldagafse an ihrer
tiefsten Stelle mit der Vnterneustädter Brückenstraße (die man jetzt Betten
häuser Straße nennt) verband, scheint ursprünglich von den Landesherren
erbaut zu sein; denn sie wird von diesen ausdrücklich als „unsere Brücke" nam
haft gemacht. Ihr Schutzpatron war, wie dies auch sonst vielfach bei fluß-
übergängen zu beobachten ist, der heilige Nikolaus, dem man deswegen auf
der Heustädter Seite eine kleine Kapelle errichtet hatte und mit zwei Opfer
stöcken, einem drinnen und dem anderen draußen, dahinein die Passanten,
wenn sie sich dem Schutze des Heiligen empfohlen hatten, ein Scherflein ein
legten. Die Brücke, jedenfalls an Stelle einer älteren fähre erbaut, ruhte
auf drei steinernen Pfeilern und hatte einen hölzernen, mit einem Ziegeldach
gegen den Regen überdeckten Oberbau. Da die Hikolauskapelle, deren Bau
noch teilweise (Bettenhäuser Straße 1) vorhanden ist, wie alle Casseler Kirchen,
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