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Wanderleben feine letzten Bebensjahre hier zubrachte und zu Riede, wo er
1798 starb, im Park begraben liegt. Tlach des kunstliebenden Fürsten Tode,
unter dessen sparsamem Sohn, mutzte die Kunst wieder allzusehr nach Brote
gehen, nur nicht die Baukunst, wie wir sehen werden, die nach du Ry in
Jussow ihren, wenn auch nicht gleichwertigen, Hauptuertreter erhielt.
Endlich sei nicht unerwähnt gelassen, datz 1778 auch eine Ecole militaire
begründet wurde, aus der das spätere Kadettenhaus hervorging.
Mancher Reisende hat damals Cassel aufgesucht und den Bemühungen
des Landgrafen, feine Residenz zu einer modernen Stadt zu machen, hohe
Anerkennung gezollt. Auch Goethe war entzückt von unserer Stadt, als er
1779 und noch einmal vier Jahre später sie aufsuchte, um dem jüngeren Förster
seinen Besuch abzustatten. 1792, wo er aus dem Feldzuge in der Champagne
zurückkehrend in der Post wohnte, gefiel ihm vor allem die Skalenbeleuch
tung. Rur eines fand er nicht, einen Dichter, Knigge, der damals den Hof
Friedrichs längst verlassen hatte, kommt für die Zeit seines hiesigen Aufent
haltes als Schriftsteller noch nicht in Betracht. Casparson, trotz eifrigen Reime
schmiedens, konnte nie für einen Dichter gelten, und ebenso fehlte dem dich
tenden Grenadier Joh. Tobias Dick autzer dem redlichen Willen so ziemlich
alles zum Poeten; wenn Gleim, der Sänger der Bieder eines preußischen
Grenadiers, bei seiner Durchreise durch Cassel im Jahre 1770 den guten Tobias
auch mit feinen Gedichten beschenkte, so wurde der Grenadier damit noch
nicht zum Sänger. Rur die Dichterin Philippine Engelhard, die Tochter des
Professors Gatterer zu Göttingen, feit 1780 des Kriegsrats Joh. Philipp Engel
hard Gattin, erhebt sich ein wenig über das Riveau der Mittelmäßigkeit und
verdient, nicht ganz vergessen zu werden, schon um ihrer Freundschaft mit
Gottfried August Bürger willen nicht, und weil sie den Mut hatte, sich munter
und ungebunden über den in Cassel zu Ende des Jahrhunderts herrschenden
steifen Ton der Zopfzeit hinwegzusetzen. Sie hat sogar für die Baugeschichte
unserer Stadt Bedeutung gewonnen, da sie es war, die ihren Gatten ver
anlaßte, vor dem Reuen Wilhelmshöher Tore, wo bis dahin nur Gärtner
und ganz arme Beute wohnten, das erste Bandhaus zu erbauen, was von der
sogenannten guten Gesellschaft anfangs als ein Ausfluß genialer Poetenlaune
mit Kopfschütteln betrachtet wurde, bald aber Rachahmung fand. — Am
Hofe Friedrichs II. erfreute sich die deutsche Dichtkunst keiner Aufmunterung,
ebensowenig wie an dem seines großen Zeitgenossen gleichen Ramens in Pots
dam, — ein Mangel, der von den Zeitgenossen aber kaum empfunden wurde.
Ilm so mehr waren diese empfänglich für das, was unter der Regierung
Friedrichs zur Hebung des materiellen Wohlstandes geschah und zur Binde-
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