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8 stock dos Museums bezogen. Leider aber betraute Friedrich einen Mann mit
a der Überführung und Neuordnung der Bibliothek, der außer des Fürsten
8 Kunst nichts besaß, was die Übertragung wichtiger Aufgaben gerechtfertigt
a hätte, — den Marquis de Buchet, einen französischen Abenteurer, dessen
8 Marquisat nur ihm allein bewußt war, und der wie viele seiner Bandsleute
a Cassel aufsuchte, um am Hofe des freigebigen und gutmütigen Bandgrafen
8 fein Glück zu machen. Denn leider hatte dieser eine blinde üoreingenommen-
@ heit für französische Sprache und Kultur. Keiner der Fremdlinge war freilich
ein solcher Ignorant wie Buchet, und trotzdem wußte sich dieser in des Fürsten
a Gunst sowohl als oberster Beiter der Bibliothek, die er unter dessen Augen
8 sozusagen in ein Chaos verwandelte, wie als Chef des Theaters zu behaupten.
a Hier mag er besser am Flatze gewesen sein, da Schauspiel und Oper und das
8 vom Bandesherrn sehr geschätzte Ballet ganz französisch waren. Die Auf-
a führungen fanden in dem 1773 von du Ry neu hergerichteten Komödien-
8 haus am Steinweg, dem von Bandgraf Moritz erbauten Ballhause, statt.
a 6s würde auf die Kultur des friderizianisehen Cassel gleichwohl ein
8 schiefes Bicht werfen, wenn man sie nur von Pariser Abenteurern gemacht
a glaubte. Friedrichs Berater waren echt deutsche Männer, wie der Staats
minister Jakob Sigismund ülaitz von Eschen, der Appellationsgerichtspräsident
a von Canngießer, einer der bedeutendsten hessischen Juristen, der die Funktionen
8 eines Justizministers hatte, und an dessen Stelle später Philipp Franz von
a Fleckenbühl genannt von Bürgel trat, sowie der Generalleutnant und spätere
8 Minister Moritz Ernst von Schliessen, bekannt durch seine zwar verwunderlichen,
@ aber doch auf seinem üolksbewußtsein beruhenden Uerdeutschungen fran-
o zösischer Fremdwörter. Auf die Anregung dieser Männer ist wohl die Reor-
a ganisation des Collegium Carolinum zurückzuführen, das im Bause der Zeit
8 und zumal in den Kriegsstürmen ganz heruntergekommen war; denn Cann-
Ö gießer, Schliessen und Fleckenbühl waren nacheinander Kuratoren dieser
hohen Schule, deren feierliche Medereröffnung am Namenstage des Band-
0 grafen, den 5. März 1767 geschah. Die alte Vorschule für das üniversitäts-
o studium wurde, nachdem im Jahre 1773 eine Erweiterung stattgefunden
a hatte, zu einer Ritterakademie, die das Studium der drei Fakultäten in zwei-
8 jährigen Lehrgängen ermöglichte, in deren Lehrplan aber auch neuere Sprachen,
a schöne Künste und Beibesübungen aufgenommen wurden. Die Anstalt hatte,
8 wie viele ähnliche, den Zweck, adeligen Kavalieren und jungen Beuten von
0 Stande eine mehr universale Ausbildung für ihren späteren Beruf als Staats-
o diener zu geben. Es gelang Friedrich, eine Reihe von tüchtigen, z. T. be-
a deutenden Gelehrten als Professoren an dieses Kollegium zu ziehen, und wenn
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