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sah es gern, wenn Heute von Vermögen unä Bedeutung sich in den neuen
Stadtteilen anbauten. Doch war Jungken-Müntzer trotz reichlich gewährter
Baugelder über feine Kräfte gegangen, und der Fürst vermittelte deshalb
den Ankauf des Gebäudes durch die hessischen Stände (1772), die es später
im 'jähre 1816 dem Kurprinzen Wilhelm zur Wohnung und dann 1830
(als sie ihre Sitzungen im Bellevue schlosse abzuhalten die Erlaubnis er
hielten) dem Bandesherrn als Eigentum überliefen. Genau entsprechend
lief Friedrich am entgegengesetzten Ende des Flatzes von du Ky das
sogenannte geistliche Flaus erbauen, die katholische St. Elisabethenkirche,
die aber der Assekurationsakte nach nicht als Kirche bezeichnet werden
durfte und auch des Turmes entbehren mufte. Jm Aufern gänzlich
schmucklos, ist sie im Jnneren ein kleines Meisterwerk des Rokoko. 1781 wurde
die Kirche eingeweiht, und im Fahr darauf erhielt auch die Südostseite des
Flatzes ihren Abschluf durch Errichtung der beiden geschmackvollen Wacht-
häuser, zwischen denen das Auetor, damals Friedrichstor genannt, in das Tal
hinunterführte. Der Flatz mufte, da der Blick zwischen den Wachthäusern
hindurch ungehemmt ins Freie schweifte, und da an dem Museum zu beiden
Seiten noch unbebaute Flätze lagen, den Eindruck des Xlnermeflichen noch
in weit höherem Grade machen als später, oder gar wie heute, wo er durch den
Theaterbau auf allen vier Seiten abgeschlossen ist. Den Gedanken eines fran
zösischen Architekten, das Auetor damals schon als römischen Triumphbogen
aufzubauen, lehnte der Bandgraf, nachdem du Ry durch einen Aufbau aus
Brettern das Unvorteilhafte des Flanes für den Gesamteindruck des Flatzes
erwiesen hatte, in richtigem Empfinden ab.
Wie beim Friedrichsplatz walteten auch bei der Bebauung des Königs
platzes bezüglich der Flöhe der umrahmenden Gebäude streng ästhetische Ge
sichtspunkte ob, die man heute wieder vergessen zu haben scheint, da der
schöne Flatz Gefahr läuft, schornfteinartig eingebaut zu werden. 1769 erbaute
sich dort der Bandgraf von Flesten-Rotenburg, nachdem ihm der regierende
Flerr den Oberstenhof an der Fulda (den jetzigen Fackhof) abgekauft hatte,
ein geschmackvolles Falais, wozu der Baumeister Diede die Fläne entwarf.
Das Fofthaus, 1772 angefangen, war einfach gehalten; es war zugleich einer
der ersten Gasthöfe, in dem auch Goethe bei seiner ersten Anwesenheit in hie
siger Stadt, als er aus dem Feldzug in die Champagne zurückkehrte, gewohnt
hat, und wo er im Jahre 1801 wiederum gern bei der Madame Goullon einge
kehrt ist. Der Staat verpachtete die Wirtschaft; aber das Kriegswesen der
Jahre 1806 und 1807 richtete sie zugrunde. Eines der reizendsten Frivat-
häuser der Stadt, vielleicht eines der schönsten in ganz Deutschland wegen
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