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Kolossalstatuen von Hahl, welche jetzt zu beiden Seiten der Hauptallee in
der Aue Aufstellung gefunden haben; an der entgegengesetzten ein Ruhmes
tempel, während die Seite nach der Stadt zu mit Arkaden eingefaßt war, in
denen sich allerhand Kaufläden befanden. Aus dem daranstoßenden Schau
spielhause konnte man die obere Plattform der Arkaden betreten und hier
während der Zwischenpausen lustwandeln. Zwischen dem Schloß walle und
den Kolonnaden lag der äußere Paradeplatz.
6ine der ersten Regierungshandlungen Friedrichs im Jahre 1760 war
es gewesen, diesen Schloßwall, wenigstens nach der Rennbahn zu, mit der hier
gelegenen Bastion, die Katz oder der Kavalier genannt, abtragen zu lassen.
Tlach der Rückkehr friedlicher Zustände aber tat der Landgraf einen großen
Schritt weiter und befreite die ganze Stadt von dem beengenden Festungs
gürtel, der ihr — statt sie zu schützen — nur zum Unsegen gereicht hatte. Denn
der vorgeschrittenen Belagerungskunst waren die Werke nicht mehr gewachsen.
Am 21. Dezember 1767 wurde die Schleifung derselben begonnen; erst im
Jahre 1790 war sie ganz beendet. Aus der Beseitigung der Wälle und Ba
stionen erwuchsen der Baukunst neue, dankbare, aber nicht leicht zu lösende
Aufgaben, nämlich die Oberneustadt an die Altstadt organisch anzugliedern
und die Plätze mit entsprechenden Bauwerken zu versehen. Diese Aufgabe
hat du Ry meisterhaft gelöst durch Anlegung und Einführung des Friedrichs
platzes und des Königsplatzes, zweier Plätze, um die Cassel zu beneiden war
und teilweise noch ist, wenn beide auch nicht mehr ihre ursprüngliche Gestalt
und Schönheit haben bewahren können. Während der von der Königsstraße
begrenzte Friedrichsplatz Alt- und Tleustadt harmonisch verband, ermöglichte
der kreisrunde Königsplatz mit seinen sechs in gleichmäßiger Abmessung radial
einmündenden Straßen den Anschluß weiterer Stadtteile nach Horden zu,
der sonst ohne Zwang nicht möglich gewesen wäre. Darum hat auch Tischbein,
als er S. £. du Ry malte, diesem eine Tafel mit dem Grundriß des Platzes
in die eine Hand, einen Zirkel in die andere gegeben.
Hachdem der Raum geschaffen war, galt es, ihn mit würdigen Bauwerken
zu versehen. Da erhob sich an der Seite des Friedrichsplatzes nach der Alt
stadt zu in dessen Mitte das Museum Fridericianum, ein Prachtbau in streng
klassischen Formen, die bedeutendste Schöpfung du Rys; 1769 begonnen,
wurde es 1778 vollendet und im Frühjahr 1779 bezogen. An der Ecke der
Königsstraße erbaute in den Jahren 1767—1769 der in hessischen Diensten
stehende damalige Generalmajor und Oberkämmerer, spätere Minister von
Jungken-Müntzer für sich ein Privathaus, das jetzige fürstliche Schloß, das erste
hiesige Gebäude, welches du Ry in rein klassizistischem Stile aufführte. Friedrich
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