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Versammlung Arrest, und der wachthabende Offizier erhielt den gemessenen
Befehl, niemanden hinein- noch herauszulassen; nicht einmal die Überbringung
uon Speise und Trank gestattete der fremde Gewalthaber. Tlur einige Räte
von der Regierung, welche bei der Fouragekommission Geschäfte hatten,
und die adeligen Hofbedienten, da sie bei den anwesenden und erwarteten
Personen fürstlichen Ranges im Schlosse Dienst tun muhten, entlieh er. Die
übrigen lieh er die TTacht in dem Saal ohne Betten, ja ohne ausreichende
Stühle oder Bänke auf dem blanken Fuhboden zubringen. Am Morgen
durften noch die übrigen Regierungsräte gehen, nachdem sie sich durch Bürg
schein verpflichtet hatten, die Stadt nicht zu verlassen. Die Zurückbleibenden
verbrachten volle 24 Stunden ohne Speise und Trank, und erst am Abend
des zweiten Tages lieh ihnen der Dertreter des gesitteten Frankreich lUasser
und Brot verabfolgen, nachdem in der Stadt mit Mühe und Tlot ein Betrag
von 40000 Talern zusammengebracht und so die erste Gier des Franzosen
gestillt war. Drei Tage und zwei Rächte sahen die Unglücklichen beisammen,
und erst am 3. August, abends um 11 ühr, wurden sie entlassen, nachdem
sie zuvor über den Rest der Summe Schuldscheine ausgestellt und sich
schriftlich verpflichtet hatten, auf Erfordern sich unverzüglich wieder zum
Arrest zu stellen.
6s hält fürwahr schwer, das rechte Wort für ein solches Verfahren zu
finden, das um so gemeiner erscheint, als die Mehrzahl der von dem fran
zösischen Armee-Intendanten mißhandelten Personen alte, zum Teil gebrech
liche Männer waren. Auch konnte sich die französische Heeresleitung, die
jetzt ihr wahres Gesicht zeigte, nicht entschuldigen, daß sie von dem allen
nichts gewußt habe; denn an Versuchen, das Eos der Unglücklichen zu mil
dern, hatte es nicht gefehlt. So war es dem weltgewandten und liebens
würdigen Steuerrat Gottsched, der auch mit eingesperrt worden war, gelungen,
den wachthabenden Offizier, in dessen Herzen sich gewiß Mitleid mit den wehr
losen regte, für sich zu gewinnen und auf dessen Verwendung loszukommen.
Auf Ersuchen des Geheimen Rats waitz begab sich Gottsched mit dem Re
gierungsrat von Reck alsbald nach seiner Freilassung zum Prinzen Soubise,
um für die übrigen Gefangenen ein gutes Wort einzulegen und deren Frei
lassung zu bewirken. Allein beiden ward die Antwort, daß die Ruinen des
Kunsthauses sämtliche Arrestanten begraben sollten, ünd noch roher drückte
sich Foulon aus, als waitz ihn durch seinen Sekretär Kuhn hatte bitten lassen,
wenigstens den Vizekanzler Goddäus wegen dessen hohen Alters zu schonen.
Foulon hörte den Boten gar nicht an, sondern erklärte, es fei keine Einderung
zu hoffen, für wen es auch fei, und wenn sie alle krepieren sollten!
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