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Darum widmete er der von Joh. Justus Winkelmann mit Unterstützung des
Staates unternommenen „Beschreibung der Fürstentümer Hessen und Hers-
feld“ lebhafte Aufmerksamkeit, aber leider entsprach die Leistung nicht der
Erwartung. Ein Anfang auf dem Felde der Quellenbearbeitung der Ge
schichte wurde mit der auf Karls Anordnung versuchten Sammlung der ver
streuten Urkunden der Abtei Hersfeld gemacht, und Lucä verfasste nach
seiner Versetzung nach Kotenburg eine fleißig ausgearbeitete Chronik dieser
Stadt unter dem Titel: Das edle Kleinod an dem Fuldastrand. Daneben hat
er noch sehr hübsche Aufzeichnungen hinterlassen, die auf die hiesigen Ver
hältnisse seiner Zeit manches interessante Schlaglicht werfen, aber leider nicht
vollständig erhalten sind. Flan ersieht daraus, daß der Hof zwanglos mit der
Geistlichkeit verkehrte, lüill uns die byzantinische Unterwürfigkeit der „Unter
tanen" heute nicht mehr behagen, so müssen wir bedenken, daß in dieser Be
ziehung Cassel keine Ausnahme machte. Der Bürgerliche stand überall in
Deutschland hinter dem von Adel zurück, der Adel wieder hinter dem Fürsten.
Adel und Bürgerschaft waren im Verkehr streng geschieden; das beruhte auf
der Ausbildung der Hofetikette. Die Liebe und Anhänglichkeit, die bei der
Bevölkerung an den Freudenfesten des Hofes, vornehmlich an dem Geburts
tage des Landesherrn hervortrat, hatte darunter nicht zu leiden. 1 ) Sonst
gaben die häufigen Besuche auswärtiger Fürstlichkeiten Gelegenheit zu Zer
streuungen bei Hofe, und die Stadt erhielt durch die reichliche Abfeuerung
von Ge schütz salven von den Wällen jedesmal die offizielle Kunde solcher
Ereignisse. Tlur ein fürstlicher Besuch ging in jener Zeit laut- und klanglos
vorüber und darf schon um dieses und anderer merkwürdiger Umstände
willen und wegen der Hauptpersönlichkeit dabei nicht unerwähnt bleiben.
Zu Anfang des Oktober 1714 kam König Karl XII. von Schweden auf seinem
abenteuerlichen Kitt aus der Türkei nach Stralsund auch durch Cassel durch.
Der Landgraf, der von der Flucht des Königs Kunde hatte, wünschte für den
Fall, daß dieser seine Kesidenz berühren sollte, um so mehr, ihn festlich zu
empfangen und zu bewirten, als ja durch die bevorstehende Vermählung des
Erbprinzen mit der Schwester des Königs die nahe Verbindung beider Häuser
in Aussicht stand. Er hatte zu dem Ende den in hessische Dienste getretenen
schwedischen Oberst von Kagge beauftragt, auf alle durchreisenden Schweden
ein wachsames Auge zu haben, weil unter ihnen möglicherweise der Schwager
seines Sohnes fein könnte. Ilm Flittag kam der König, nur von einem Of
fizier, dem Oberstleutnant von Düring, begleitet, hier an und stieg im Gast-
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1) Mer diele Feier liebe Bommel Bd.'TO, 5. 127 f.