Full text: Geschichte der Residenzstadt Cassel

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i § 
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während auf einer andern eine umhängende Barbe die Ulorte: ,Je älter, je W 
werther' als Huldigung für den alternden Fürsten lesen lies;." — Die Förstersche, n 
Gesellschaft brachte alle damals gangbaren Bühnen-Schauerstücke der deut- Jj 
sehen Dramatik mit ihrer teils gräßlichen, teils komischen Realistik zur Auf 
führung, so die von Gryphius, lohenstein, Chr. Uleise usw., sie hatte sogar einen Jj 
eigenen Dramaturgen, Herrn UleHel, und wo der nicht ausreichte, ließ man n 
Marionetten spielen. Außer Försters „remarquabler" Gesellschaft produzierten u 
sich hier auch eine mecklenburgische und unter der Leitung des gewesenen n 
Wittenberger Studenten Cudouici eine Württembergische Bande sowie manche 
anderen. 1 ) n 
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Selten hat sich wohl die Zeitgeschichte auf das Leben eines einzelnen ^ 
Mannes so projiziert, wie auf das des fürstlich-hessischen Kriegsrats Johann 8 
Balthasar Klaute, das auch für den Werdegang eines Beamten der damaligen Q 
Zeit als typisch gelten darf und darum hier kurz geschildert werden soll. Klaute 8 
entstammte einer Familie, deren erster bekannter Stammvater, Tigges Klaute, Q 
Mönch im Benediktinerkloster Helmarshausen gewesen, aber bei der Säku- 8 
larisation ausgetreten war und eine Familie begründet hatte. Aus Pietät 0 
gegen das Kloster, das ihn geherbergt hatte, gab er seinem ältesten Sproß- 8 
ling den Tlamen des heiligen Modoald. Sein Urenkel Jakob, des 1636 an der 0 
Pest gestorbenen hiesigen Ratsherrn Wilhelm Klaute Sohn, heiratete eine 8 
Tochter des schon erwähnten reichen Kaufmanns Thomas Bourdon und er- 
warb mit deren Heiratsgut den adeligen Burgsitz zu Moischeid im Amte Schön- 8 
stein, wo unser Balthasar im Rouember 1653 geboren wurde. Jn den hiesigen 0 
Trivialschulen vorgebildet, bezog dieser 1669 die Universität Marburg, stu- 8 
dierte ein paar Jahre die Weltweisheit und Rechtswissenschaft, ging aber dann Q 
1673 in das Elternhaus zurück, um feine Studien privatim fortzusetzen. 1676 3 
nahm er eine Hofmeisterstelle bei dem damaligen Geheimen Rat und Kammer- 0 
Präsidenten Joh. Kaspar von Dörnberg an, welcher das stattliche Haus am 8 
Martinsplatz Hr. 2 bewohnte, und sollte dessen einzigen Sohn auf der in jener Q 
Zeit üblichen Bildungsreise nach Frankreich begleiten, die indessen wegen der 8 
Kränklichkeit des jungen Herrn abgebrochen werden mußte. So unternahm Q 
Klaute 1682 auf eigene Kosten jene Reise und begab sich über Frankfurt, 3 
Heidelberg und Straßburg nach Metz, wo ihn ein Oheim seiner Mutter, der ^ 
königliche Hotar und Advokat am obersten Gerichtshof daselbst, Jean Olry, 3 
gastlich in sein Haus aufnahm. Hier spann sich ein zartes Derhältnis zu Olrys 0 
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1) Lynker a. a. 0., S. 263—277. 
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