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ausgezahlt werden, 1 ) so sind damit unsere Nachrichten über die für den Bau
aufgewandten Kosten erschöpft.
Ob diese Kosten selbst damit abgetan waren, dürfte zweifelhaft sein;
denn die endgültige künstlerische Vollendung und innere Ausstattung des
Schlosses zogen sich noch lange hin. Jm Todesjahre des Landgrafen (1730)
war in verschiedenen Räumen noch der Fußboden zu legen, eine Treppe mit
zugehöriger Skulpturarbeit war im Rückstand, und in 16 Kaminen fehlten die
eisernen Ofenplatten. 1 2 ) 6in an die fürstliche Rentkammer gerichtetes Gesuch
des Hofbildhauers Joh. Georg Kötschau vom 27. Juni 1731, wichtig, weil
es beweist, das) dieser Künstler zum mindesten einen großen Teil der Statuen
in der Aue und auf den Dachgesimsen des Schlosses gefertigt hat, berichtet
uns, das) von den zwölf Statuen, die er auf dessen hintersten Pauillon zu liefern
habe, noch zehn unvollendet seien, und läßt weiter erkennen, das) mit dem
Tode Landgraf Karls die kostspielige Hofhaltung wesentlich eingeschränkt
wurde; denn der Künstler klagt, daß er „bei der vorgefallenen Reduction
mit reduciret worden“. 3 )
Cs war der notwendige Rückschlag; denn die Bauten Landgraf Karls
hatten oft eine derartige Ebbe in den Kaffen zur Folge, daß die Handwerker
sich weigerten weiterzuarbeiten. Hoch im Jahre 1739 werden über 2400 Rtl.
und im darauffolgenden über 400 Taler am Orangerieschlosse verbaut. 4 ) Die
Steinmetzen, welche in dieser Zeit (1734) daran tätig waren, heißen Christ
mann und Berthold.
Den Bau des Marmorbades hat man, ebenso wie den des Orangerie
schlosses, mit der italienischen Reife des Landgrafen Karl ln Verbindung
gebracht und vermutet, daß er den Schöpfer der Marmorbildwerke, welche
das Badhaus zu einer Sehenswürdigkeit ersten Ranges machen, den Bild
hauer Pierre- Etienne Monnot, in Rom kennen gelernt habe. Die Jdee des
Marmorbades fei damals, da der Fürst Gelegenheit gehabt habe, einige be
reits fertige Statuen des Künstlers in dessen dortigem Atelier zu sehen, von
ihm gefaßt worden. Wahrscheinlicher noch habe Monnot selbst, welcher die
Werke ohne Auftrag gearbeitet, dem Landgrafen den Plan entwickelt.
Diese Mutmaßungen sind durchaus unbegründet. Das Badgebäude
kann nicht im ursprünglichen Plane der Orangerie gelegen haben, weil es
ganz aus diesem herausfällt und ohne ausgleichendes Gegenstück lange Zeit
1) St. st. Mbg. Ortsrepositur Cassel.
2) St. st. Mbg. M. St. S. 3690.
3) Ebenda.
4) Kammerarchiu X. 2. St. st. Mbg.
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