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sondern von seinem Kollegen Wessel aufgestellt wurde, wäre er der Erfinder
und Leiter des Baues gewesen, was hätte nähergelegen, als von ihm in seiner
doppelten Eigenschaft auch die Aufstellung des Kostenanschlages anfertigen
zu lassen 1
Die Frage ist also die: italienischer oder französischer, beziehungsweise
niederländischer Barock? Hier Gurlitts gewichtigem Urteil Kechnung tra
gend, hätten wir als letzte Möglichkeit noch die Annahme, daß Karl die Pläne
uon einem auswärtigen Architekten habe anfertigen lassen. Daß solches durch
aus nichts Ungewöhnliches war, erweisen die Kabinettsrechnungen nicht nur, 1 )
es wird dies auch ausdrücklich bestätigt durch den in einem 5itzungsprotokoll
der Cafseler Acad&nle de Peinture usw. aus dem Jahre 1783 wiedergegebenen
Dortrag des Sekretärs derselben, die Kunftschöpfungen Landgraf Karls be
treffend, wo es heißt: „Le landgraue Charles, en adoptant le goßt qui r^gnait
dans les arts en Jtalie de ton temps, et qui sans doute m£ritait alors la pre
ference, ne n£gligeait cependant polnt de se seruir d’artistes d’autres nations,
car outre plusieurs Jtaliens ll auait h fön seruice des artistes allemands,
frangais et meme anglais, et ll consultoit aussi les artistes Prangers
de r£putatlon.“ 2 )
Am 30. Juni 1709 übereicht die Bauftube dem Landgrafen einen „bei
läufigen Überschlag, was noch an Materialien als auch Macherlohn zu ganzer
Uerfertigung der Orangerie erfordert wird". Die Summe beträgt 20527 Ktl. 3 )
Dazu, heißt es in einer Nachschrift, werden noch erfordert 48 Statuen ä 25 Ktl.
= 1200, ohne die Drachen, so jetzt sollen gemacht werden zu Ablauf des Was
sers. Das Schloß darf also damals in seinem äußeren Aufbau als fertig gelten, 4 )
es fehlte nur noch die künstlerische und sonstige Ausstattung. Wenn, einem Er
laß des Landgrafen vom 20. Juni 1711 zufolge, dem Baukommissar Dagly
zu den gemachten Ornamenten in der neuen Orangerie noch einmal 400 Ktl.
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1) So lästt Karl Im Jahre 1710 dem kutfürstlich-hannouerschen Baumeister De la
Fosse für einen gemachten Plan von einem Palais 200 Ktl., einem französischen Jngenieur
Martray für einen präsentierten Rist 50 Ktl. aus der Kabinettskasse auszahlen. Auch der
später in hessen-casselischem Dienst stehende Italienische Architekt Alessandro Rossini er
hielt, als er 1712 von Meiningen nach Cassel geschickt wurde, wegen einiger vorgelegten
Risse 50 Ktl. (s. Kabinettskasfen-Rechnung). Für die Orangerie können der Zeit wegen
diese Daten nicht in Betracht kommen.
2) Gerland: du Ry, S. 176. Gerade die von diesem herangezogenen Parallelen
zu dem Plan und Aufrist des Orangerieschlosses dürften der im Text aufgestellten dritten
Annahme das Wort reden.
3) St. A. Mbg. Ortsrepositur Cassel.
4) Teilweise so angenommen in den Malerischen Orlg.-Ansichten, S. 104.
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