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Dagegen erbaute sich Karl in unmittelbarer Rähe seiner Residenz einen
Sommersit}, der noch jetzt die Bewunderung der Baukundigen ist.
Unterhalb des Schlosses, auf dem von dem Hauptarm der Fulda und
ihrem linken Hebenarm gebildeten Dreieck hatte, wie wir bereits oben er
zählten, Bandgraf Wilhelm IV. sich einen Lustgarten angelegt und ein kleines
Schlösschen mit vier bis zur Dachhöhe geführten runden 6cktürmen oder
Erkern hineingestellt (Abb. Tafel 4), das aber hundert Jahre später bereits
wegen Baufälligkeit abgetragen war. Auch brannte am 16. August 1700 das
1583 erbaute Fommeranzenhaus in der Uoraue ab. Es mutzte also ein neues
Winterhaus für die Orangen- oder Fomeranzenbäume geschaffen werden.
Denn Orangerien bildeten zurzeit des Barock und Rokoko die unerlässliche
Zutat aller kleinen und grotzen Hofhaltungen, und wie anderwärts, so ver
danken wir auch in Cassel dieser Liebhaberei einen herrlichen Sommerpalast
inmitten gasartiger Farkanlagen, und noch mehr: eines der eigenartigsten
Kunstwerke der Welt: das Flarmorbad (Abb. Tafel 15, 25).
Datz der Flan zum Orangerieschlotz auf Karls italienischer Reise ent
standen sei, ist eine altüberlieferte Annahme, welche in dem für italienisch
gehaltenen Barockstil des Schlosses ihre Stütze finden soll, anderer Anhalts
punkte aber bis zur Stunde entbehrt.
Als die Zeit der Erbauung werden gewöhnlich die Jahre 1701—1711
angegeben. 1 ) Wie lange die Ausarbeitung der Fläne gedauert hat, wissen wir
nicht. Als am 3. Hai 1703 mit dem Hof-Steinmetzmeister Georg Hafener
oder Haffner ein Vertrag abgeschlossen wird, kraft dessen ihm die Ausfüh
rung des Baues übertragen wurde, da ist der Bau zwar bereits im Gang, aber
doch ganz offenbar erst kurz zuvor angefangen. 1 2 )
Dieser Vertrag, der erste vorhandene, aber wohl der zweite, der ab
geschlossen wird, ist für die Baugeschichte des Schlosses von grösster Wichtigkeit,
insofern er nämlich ein ganz anderes Gebäude zum Gegenstand hat als das
später zur Ausführung gekommene Schlotz. Soweit das schwerfällige Deutsch
des Aktenstückes verständlich ist, ergibt sich daraus ein Langhaus mit zwölf
Fenstern nach der vorderen; elf Bogen und einer Tür samt steinernen Kapi-
1) Pidertt: Geschichte uon Cassel, 2. Ausl., S. 236 ff. Tlebelthau: Älteste und
ältere Gebäude Cassels, S. 50. Schmincke: Beschreibung der Haupt- und Residenzstadt
Cassel, gibt keine Zeit der Erbauung an. (Landau:) Das Marmorbad, S. 5, nennt nur
das Jahr der Fertigstellung des Orangerieschlosses: 1709. Worauf u. Dehn-Rotfelser
und Lotz: Die Baudenkmäler im Reg.-Bez. Cassel, S. 30, die Zeitangabe 1720—1738
gründen, ist unverständlich.
2) Der Vertrag findet sich im Marburger Staatsarchiv, Kammerarchiu Fasz. 192.
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