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arme fand zugänglich zu machen gedachte. Als Musterstaat und Hörbild
schwebte ihm das kleine Holland uor, mit dessen Fürstenhaufe das Haus
Hessen seit den Tagen der Reformation durch Beziehungen dreifacher Art,
politische, religiöse und verwandtschaftliche, eng verbunden war.
Die ersten Jahre nachdem Karl zur Regierung gelangt war, waren
friedlichen Unternehmungen nicht günstig; denn vom Rheine her drohten
fortwährend die französischen Einfälle, und der sandgraf nahm an dem
Reichskriege gegen sudwig XIV. persönlich teil. Die gleich im ersten Jahr
seiner Thronbesteigung 1677 vorgenommene Verstärkung der Festungswerke der
Residenz läfjt sogar darauf schließen, daß er diese selbst nicht sicher glaubte.
Aber gleich nach dem Frieden von Tlymwegen 1679 begann er die
Werke des Friedens mit einer neuen Münzordnung. 1680 wurden an der
söffe der Kupferhammer und der Messinghammer erbaut, darin alle Metall
geräte der Art verfertigt wurden, — letzterer auch mit einer Drahthütte ver
bunden, die später als Mahlmühle diente. Das zu beiden Betrieben nötige
Kupfer lieferte das Richelsdorfer Bergwerk, während das zur Messingbereitung
nötige Zink aus Schlesien bezogen werden mußte. Auch eine Papier- und eine
Pulvermühle, eine Eisenschmiede und dergl. mußte das wasserreiche Flüßchen
in Betrieb setzen.
wenig fruchtbar waren daneben die Steinschleifereien, die Karl im
Graben des fürstlichen Schlosses anlegen ließ, und wozu die Drusel die trei
bende Kraft hergab; doch wurden gerade diese Arbeiten mit besonderem Ernst
betrieben.
Dem mutigen Unternehmungsgeist, der den sandgrafen und seine
Räte beseelte, stand nun freilich kein gleich reger bei der hauptstädtischen
Bevölkerung zur Seite. Denn die Zünfte verloren sich immer mehr in Kleinig
keiten, um nicht zu sagen Kleinlichkeiten, und ihre Glieder waren nur darauf
bedacht, die Bestimmungen so zu handhaben und zu verschärfen, daß keiner
mehr Geld verdiene als der andere.
Da hörte man aus Frankreich von Vorgängen gewalttätiger Art, welche
in der evangelisch-reformierten Christenheit das Mitgefühl mächtig erweckten.
Seit dem Jahre 1681 hatte König sudwig XIV. auf den Wunsch seiner Mai
tresse, der Frau von Maintenon, und unter dem Einfluß der Jesuiten rigorose
Maßregeln angeordnet, welche darauf abzielten, seine der evangelisch-refor
mierten Religion zugetanen Untertanen zum Abfall von ihrem Glauben
zu bringen. Er ließ ihnen die Kirchen niederreißen und die Schulen schließen,
und wer sich durch die Predigten der Mönche nicht bekehren lassen wollte, der
wurde kurzerhand hingerichtet oder zur Galeere verurteilt. Auch die Drago-
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