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Ob nun auch mit der Zeit jenem Hanget des geringen Entgeltes für die
Verwaltung öffentlicher Ämter einigermaßen wenigstens abgeholfen wurde,
so wurden es doch, statt sich entsprechend zu mindern, der Zechen auf Stadt-
kosten immer mehr. Han trank, so oft eine Rechnung abzuhören war: als
z. B. die Kämmerei- und die Zäpfereirechnung, die Botteskasten-, Stipen
diaten-, Schulökonomie- und Siechenhofs-Rechnung. Han trank, wenn irgend
welche Beamte, Präzeptoren oder Organisten neu bestellt oder wenn den Armen
der Stadt die Tuch- und sonstigen Spenden ausgeteilt wurden. Han trank,
wenn eine neue Bettelordnung beraten, wenn die Feuerspritzen probiert,
die Branntweinsfässer geaicht, auch wenn zwei streitende Parteien verglichen
oder nur, wenn Akten in der Registratur gesucht wurden. So oft eine neue
landesherrliche Verordnung verlesen ward, gab dies eine willkommene Ge
legenheit, und wenn in der Stadtschule Examen war, so wurde jedesmal nachher
mit Geistlichen und Eehrern auf dem Rathause eine feucht-fröhliche Sitzung
abgehalten, wobei einmal z. B. an 48 Haß und dazu noch 6 Haß Firneweins
aufgingen, ein andermal für etliche 40 Gulden an Ulein und Essen speise ver
zehrt wurde. Daß der Gotteskasten die Hälfte davon trug, war wohl auch
nicht im Sinne der Stiftung. — Die Stadt machte, so oft Herren von der Re
gierung oder vom geistlichen Hinisterium auf dem Rathause zu tun hatten,
den gastfreien Uiirt. Jm Jahve 1666 z. B. betrug der Uleinverbrauch in solchen
„Stadtsachen“, als nämlich Anordnung der Feuerherren, Verrichtung der Stadt-
Visiten, das waren die Umgänge dieser Herren in den Bürgerhäusern, Exami
nier- und Abschaffung des herrenlosen Gesindels, das sich in der Stadt umtrieb,
Probierung der Feuerspritzen und dergleichen mehr ein Fuder 12 Viertel und
2 Haß = 202 Gulden 2 Albus, was gewiß eine nicht geringe Belastung des
Stadtsäckels bedeutete, angesehen den damaligen Wert des Geldes in der
ohnehin geldbeklommenen Zeit, wo die Stadt ihren Gläubigern deren Kapital
forderungen aus der Zeit vor dem Kriege um die Hälfte und mehr herab
setzte. Dazu die vielen feierlichen Gelegenheiten. Jm selben Jahve verrechnet
der Zäpfer, Herr Christoph Hebing, der Stadt 1 Fuder 3 Ohm 12 Viertel
Wein (die Ohm zu 20 Taler), so in verschiedenen Stadtsachen, als bei dem
Eandtag laufenden Jahres, sodann bei Anwesenheit des königlichen Prinzen
aus Dänemark und dessen Hinausbegleitung, Besichtigung der Stadtkeller
von damals anwesenden Fremden, sodann Husterung und Ausnehmung der
Bürgerschaft und sonstet dieses Jahr über aufgangen. Als im Jahre 1613 die
Pfarrherren droben (nämlich auf dem Rathaus) gewesen und mit Herrn Chri
stoffel Horn (einem Geistlichen) das „Fallett“ (den Abschied) getrunken, be
trug die Zeche 52 Haß Wein! Dazu richtete der Garkoch an: einen gesottenen
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