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u des Rathauses verwalteten, wenig einträglich und in älterer Zeit namentlich u
a meist bloße Ehrenämter; daher es billig erschien, daß ihre Träger wenigstens a
8 etwas für die Mühe und den Zeitverlust entschädigt wurden. Drunten in den 8
a Kellern, deren weite Räume das einzige ist, was vom alten Rathaus übrig ge- a
8 blieben, lag der gute rheinische Klein neben würzigem Einbecker Bier, dem
a einzigen fremden, das lange Zeit hier eingeführt werden durfte, in großen a
8 Stückfässern auf Bager. Zwei Zäpfer, Herren des Rats, hatten die Verwal-
@ tung darüber; ein eigener vereidigter Stadtbänder besorgte die Kellermeisterei. a
war nun in Stadtsachen zu beratschlagen, so schickte man den Stadtknecht 8
a hinunter mit einem Gutschein, und bald stand die gefüllte Kanne mit den a
8 Bechern da. Auch Süßigkeiten ließ man vom Bäcker holen, teils weil der Klein 8
a besser dabei mundete, teils zum Zeitvertreib, da man den Genuß des Tabaks- a
8 Krautes noch wenig kannte. Je umfangreicher die Stadtgeschäfte wurden, 8
desto öfter wurden auch die causae bibendi. Wenn in alten Zeiten, und noch a
im 14. und 15. Jahrhundert, als man St. Veits Heiligtum aus St. Cyriakus’ 8
@ Kirche in feierlicher Prozession um die feldflur führte, was um die Mitte des a
Mai, gewöhnlich in der Woche nach Kantate, geschah, und zwar zu derselben 8
a Zeit, wo auch das alte ungebotene Ding, das sich später zum Rügegericht a
8 verflacht hatte, auf hiesigem Marktplatze gehegt wurde, — wenn da die Väter
a der Stadt es sich bei einem einfachen Mahl von Rindfleisch, Speck und Erbsen, a
8 Schafkäse und Bier im Stadtkeller wohl sein ließen, so mögen wir, wenn wir 8
a wollen, in diesem Schmaus den Rest eines uralt-heidnischen Opfermahles a
8 erblicken, da wir es hier ohne Zweifel mit einer altgermanischen Frühlings- g
A seiet, verbunden mit dem Maigericht, zu tun haben, lind wer sich erinnert, a
8 wie noch vor 50 Jahren in kleinen Städten, wenn die Marktbuden aufge-
a schlagen waren und Käufer und Verkäufer hereinströmten, die ganze Bevölke- a
8 rung eine frohe Feststimmung überkam, der wird es verstehen, wenn in ganz 8
a alten Zeiten, als den Märkten eine wesentlich höhere Bedeutung zukam, die K
8 Väter der Stadt, an den Fenstern der großen Ratsstube fitzend und vergnügt
a auf das Wogen und Treiben in den sonst so stillen Gassen hinab schauend, nicht a
8 trocken fitzen mochten, wo alles dem Weine zusprach. Daß man es sich nach
a einem peinlichen Gericht, wenn ein Spitzbube gebrannt oder ein armer Sünder a
8 vom Beben zum Tode gebracht worden war, an Speise und Trank auf dem 8
a Rathause wohl sein ließ, mag man als die notwendige Ausgleichung der er- a
8 regten natürlichen Empfindung betrachten, wenn auch wohl tatsächlich eine 8
A solche Exekution für die Altvordern nicht viel aufregender war, als wenn a
heutzutage ein Galgenvogel der Zuchthauspflege überwiesen wird, die die
alte Zeit nicht kannte. a
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