g0<3>00<s>00<s>00<s2>00<3>00<32>00<3£>00<^>00<32>00<s£>00<s>00<2*>00<s£>00<3s>00cs£>00<32>0g
auch die Städte, allmählich mürbe gemacht durch eine anderthalbjährige
Einlagerung, zeigten sich endlich auf einem von Tilly nach Hersfeld einberufe
nen Landtage bereit, auf dessen Forderungen einzugehen; die Stände ver
pflichteten fick, den Kaiserlichen Heeren jederzeit freien Durchzug zu ge
statten, anderen aber denselben zu vermehren und jede fremde Truppen
werbung verhindern zu wollen, — solches alles sogar gegen den Willen des
Landesherrn.
Es war selbstverständlich, daß Horitz, als er nach Tillys Abzug heim
kehrte, jene Zusicherung der Stände für null und nichtig erklärte. Auch war
es wohl ein Ausfluß seiner gallig-bitteren Gemütsverfassung, daß er dem Her
zog von Braunschweig, als dieser im April 1626 wieder die Offensive gegen
das katholische Heer ergriff, den freien Durchzug durch sein Land nun erst
recht gestattete. Der Herzog kam nicht weiter als bis in die Gegend von
Heilungen. Allein nun überschritt (am 8. Hai) Tilly mit 8 Kegimentern wieder
die hessische Grenze, zog zunächst an Cassel vorüber, um sich erst des durch
feine Lage am Zusammenfluß der Werra und Fulda wichtigen Hünden zu
versichern, erstürmte diese Stadt (den 30. Hai) und ließ unter der unglück
lichen Einwohnerschaft ein entsetzliches Blutbad anrichten. Die Spuren dieser
auf Geheiß des fanatischen Feldherrn begangenen Greueltat waren noch 50
Jahr später an den Wänden des dortigen Schlosses zu sehen.
Bangere und sorgenvollere Tage und Wochen haben die Bewohner
unserer Stadt wohl nie durchlebt als die nun folgenden, wo ihnen das Schicksal
Hündens täglich vor Augen stand, wo verwundete und mißhandelte Flücht
linge von dort und aus den benachbarten Dörfern unausgesetzt vor dem Heu-
städter Tore erschienen und, während sie noch um Schutz flehten, tot oder ent
kräftet zusammenbrachen. Dielleicht war es Absicht bei Tilly, den Landgrafen
durch das Schicksal Hündens in Angst su setzen und gefügig zu machen. Er
sandte von dort einen Trompeter mit einem Schreiben her, worin er die Auf
nahme von 3—4 Kompagnien bayrischer Truppen in die Festung Cassel,
sowie die Auslieferung von Ziegenhain und anderen festen Flätzen verlangte.
Die Behandlungen über diese Froposition, zu deren Führung Horitz seinen
Uizekanzler Helfrich Deinhardt mit dem Oberstleutnant Franz von Dalwigk
in Tillys Hauptquartier nach Hünden entsandte, verliefen — wie vorauszu
sehen — ergebnislos, da Horitz weit entfernt war, sich dem Gegner auf Gnade
und Ungnade zu ergeben. Sie hatten aber für ihn wenigstens den Dorteil,
die Lage zu klären. Tilly und fein General Graf Fürstenberg sprachen sich
unumwunden dahin aus, daß Horitz durch feine Folitik, durch fein Zusammen
gehen mit Dänemark und dem Herzog von Braunschweig alles Unglück selbst
i0<S>O0<«S>00<«S>00<S>00<2S>00<SPO0C5S>00<2£>OOC5Z>O(KSS>00<ZS>00CSS>00^SE>00<2S>O0<2^00<SS>0i
168