Full text: Geschichte der Residenzstadt Cassel

©0<32>00<3E>On<3>00<32>00<32>00<ZZ>00<SS>CO<32>00<32>OOc3>00<3Z>00<3Z>00<*2>00<S2>00<S2>00<SZ>0(! 
163 
11* 
®0<S>00<22>00<2S>00<22>00<22>00®>00<S>00<22>00<22>00<S>00<S>00<S>00<22>00<SS>00<32>OÖ<Ä>Ö<9 
s i 
1 Z 
v7 Schöffenstuhl safj. Roding unterzieht die städtische Gerichtsbarkeit sowohl u 
a wie die Verwaltung einer sehr abfälligen Kritik in einer Denkschrift, betitelt: 
g „ Grauamina und Beschwehrungspuncten Johannis Rodingi gegen die alhiesige 0 
Ö newen und alten Bürgermeister und Stadtschreiber“, die er am 17. März des a 
genannten Jahres überreichte, und die er mit den Ulorten beschloh, daß er sich B 
0 wegen so grober Unordnungen des Rats enthalte, auch nicht^wieder hinzu- 
o kommen gedenke, er werde denn als derjenige, so uom sandgrafen extra 
@ ordinem dem Rat adjungirt, auch gehandhabt. Tlun folgten scharfe Repliken 
und Dupliken, und in einer uom Hofmarschall angesetzten mündlichen Aus- 
a spräche am 25. Juli auf dem Rathause platzten die Geister sehr heftig auf- 
B einander; allein Roding, trotzdem ihm auch manches, darin er zu weit gegangen, 
a verwiesen ward, wurde doch uom sandgrafen bei seinem Auftrag als staat- 
g lieber Aufsichter der Stadtbehörde belassen. Dies ist das erste Vorkommen einer 
a Naßregel, die später dauernd wiederkehrt. 
g Seit 1609 war es der Oeblingsplan Moritzens, die Volksbewaffnung 
0 auf eine feste Grundlage zu stellen. 6r sah die Stürme voraus, welche der Haß 
der Konfessionen im Reich in seinem Schoße barg, und denen zu begegnen 
a er in der allgemeinen Wehrpflicht das sicherste Mittel sah, die er darum in 
g seinem fände einzuführen sich die erdenklichste Mühe gab. Ein großartiger 
0 Gedanke, den dieser geniale Kopf zweihundert Jahre früher faßte, ehe die 
Welt dafür reif war. Deshalb aber war es auch vergebenes Bemühen, feine 
0 Stände dafür zu gewinnen. Die sandausschüsse, wie man die Verbände be 
nannte, traten zwar ins sehen, doch nur widerwillig, und Moritz wurde immer 
A verbitterter. Bei seiner Charakteranlage empfand er jeden Widerstand als 
g persönliche Beleidigung und suchte alsbald, durch Wort und Tat Vergeltung 
a zu üben. Jn seinen Reden und Schriftsätzen oft sehr kränkend und verletzend, 
g setzte er den sachlichen Gesichtspunkt aus den Augen, nur um den Gegner, 
@ oder wen er dafür hielt, feine Ungnade fühlen zu lassen. Er sah das Unrecht 
stets nur auf der Gegenseite und bedachte z. B. nicht, daß seine Willkür in 
0 Befreiung der Hofdiener und Beamten von bürgerlichen saften, sein Ankauf 
von Bürgerhäusern, die er damit der Abgabenpflicht entzog und ohne diese 
@ auch wohl wieder verkaufte, der Stadtverwaltung schweren Eintrag tat. 
„ Seine häufigen Reisen ließen zudem Klarheit über seine eigentlichen Ab- 
a sichten vielfach nicht aufkommen. 
g Seine gereizte Stimmung gegen die Residenzstadt Cassel nahm mit den 
0 Jahren immer mehr zu, wofür — wie oben bereits erzählt worden — einer der 
Gründe in dem passiven Widerstand gegen seine geplanten Manufakturen 
zu suchen ist. Gewiß nicht mit Unrecht vermutete er in den Zünften die
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.