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Hoch gab es in Cassel eine festliche Veranstaltung eigener Art, deren Ur
sprung durchaus in Dunkel gehüllt ist, das war das Recht der Hansegreben
gilde, unter Ausschluß des IVeinmonopols der Stadt in der Fronleichnams
woche hier allein Ulein schenken zu dürfen. Wohl war das Privileg die Be
lohnung irgendeines Dienstes, den die Gilde geleistet. Der Ausschank, zu dem
diese, dank ihren guten Verbindungen, gewiss immer etwas Feines lieferte,
fand die ganze Woche über im Rathauskeller oder auf dem mit grünen Maien
geschmückten Tleuen Bau statt, zuweilen auch in dem vornehmen Gasthofe
zum Grünen Baum vor dem Ahnaberge. Der wein warf den Gildebrüdern
einen hübschen Gewinst ab, den sie teilweise natürlich, der Sitte der Zeit
gemäss, uerschmausten. Das Bankett währte drei Tage. Das Hauptgericht
bildete dabei ursprünglich ein Stockfisch, welchen der Landgraf mit der nö
tigen Butter jedesmal der Gilde zum Geschenk machte, und wofür diese seinen
Hauskoch mit einem Matz Weines ehrte. Dazu aber verzehrte man beispiels
weise im Jahre 1540 am ersten Tage: ein Rind, vier Hammel und ein Lamm,
10 Pfund Rindfleisch, ein Kalb, für ungefähr 36 Mark Schollen und für eben
soviel andere Fische, für 18 Mark Krebse; ferner % Zentner Fettkäse und Brot
und wecke aus 4 Vierteln Roggen bezw. Weizen. Jm ganzen betrug die Zeh
rung nach heutigem Gelde zwischen 700 und 800 Mark, ohne den wein, den
man trank. Ebenso fanden fröhliche Gelage statt am Klobesabend, d. h. am
5. Dezember, dem Tage vor Hikolaus. Da wurden bei allen Gilden, fei es in
den Zunfthäusern oder in des ersten Gildemeisters Behausung, die neuen Gilde
meister gewählt, und die alten legten Rechnung ab, worauf ein gemeinschaft
liches Essen mit scharfem Trinken nachfolgte.
Eigene Häuser hatten von den Zünften dahier nur die Schmiede (jetzt
Hr. 24 der Unteren Hiegengasse), die Schneider (in der Brinkgasse, jetzt Graben
Hr. 48), die Bäcker in der Kastenaisgasse (jetzt Hr. 32 oder 34), die Schuster
und Eöwer am Töpfenmarkt auf der Stelle eines Heubaues mit der Hr. 10,
und die Metzger in der Judengasse, die ursprünglich die Fleischhauergasse
hietz. Jhr Haus, das den seltsamen Hamen die „Griebemühle“ trug, war
das Eckhaus der Judengasse links nach der Klosterstratze zu. Die übrigen
Zünfte waren um die Mitte des Jahrhunderts die Wollenweber, Leinweber,
Weitzgerber mit Riemern, Sattlern, Gürtlern u. s. f., Böttcher und Kürsch
ner. Die Kaufleute haben zu keiner Zeit ein eigenes Haus besessen, trotz
dem sie die erste und vornehmste Gilde waren. Sie nennen sich mit Stolz
die ehrliebende Bruderschaft der Hansegreben, und § 1 ihres Gildebriefes
vom Jahre 1528 besagt ausdrücklich: „Zum ersten, wer die Jnnung haben
will und darin sein, der soll seine Ehre wohl bewahret han, ein Bieder-
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