304
sie und ihre Tochter behielt, ja daß sie ihm ganz leidlich
vorkam und er sich wirklich mit ihr verheiratete.
Einmal abends, wahrend die schwarze Braut dem
König auf dem Schoße saß, kam eine weiße Ente zum
Gossenstein in die Küche geschwommen und sagte zum
Küchenjungen
'Jüngelchen, mach Feuer an,
daß ich meine Federn wärmen kann.'
Das that der Küchenjunge und machte ihr ein Feuer auf
dem Herd: da kam die Ente und setzte sich daneben, schüt
telte sich und strich sich die Federn mit dem Schnabel zu
recht. Während sie so saß und sich wohlthat, fragte sie
'was macht mein Bruder Reginer?'
Der Küchenjunge antwortete
"der liegt in der Grube gefangen,
bei Ottern und bei Schlangen.'
Fragte sie weiter
'was macht die schwarze Hexe im Haus?'
Der Küchenjunge antwortete
'bie sitzt warm
ins Königs Arm.'
Sagte die Ente
'daß Gott erbarm!'
und schwamm den Gossenstein hinaus.'
Den folgenden Abend kam sie wieder und that dieselben
Fragen und den dritten Abend noch einmal. Da konnte es
der Küchenjunge nicht länger übers Herz bringen, ging zu
dem König und entdeckte ihm alles. Der König aber wollte
es selbst sehen, ging den andern Abend hin, und wie die